Norc: Rumänen kommen Google mit Street-View-Klon zuvor

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Bevor Google für seinen virtuellen Stadtrundgang Fotos machen konnte, hat das Unternehmen Norc bereits Wien und Städte in Osteuropa für ein eigenes System abfotografiert.

Das rumänische Unternehmen Norc hat einen Dienst mit dem Namen "Street-Level-Imaging" gestartet und liefert detaillierte Bilder von europäischen Städten. Der User kann zum Beispiel virtuell durch die Wiener Innenstadt flanieren. Das Unternehmen beschränkt sich nicht auf die österreichische Hauptstadt, sondern hat bereits einige Städte in Osteuropa abfotografiert, darunter Bratislava, Prag und Moskau.

Norc positioniert sich damit als europäische Variante von Googles Street-View-Service. Die Ironie: Norc verwendet für seine Übersichtskarten Google Maps und legt darüber seine Panoramafotos. Mit dem virtuellen Spaziergang kann man sich vor Antritt einer Städtereise beispielsweise einen ersten Überblick verschaffen oder nachsehen, wie sich eine Gegend verändert hat, in der man einmal gewohnt hat.

Flüssige Navigation mit einigen Lücken

Die Navigation ist schlüssig und flott. Man wählt einen Punkt auf der Karte aus oder gibt eine Adresse im Suchfeld ein. Daraufhin wird über die Straßenkarte ein Bild der ausgewählten Adresse angezeigt. Mit der gedrückten linken Maustaste kann man das Bild bewegen und so die Gegend begutachten. Ein Regler am linken Rand stellt den Zoom ein. Über ein Icon in der linken oberen Ecke kann man das Straßenbild auf Vollbild vergrößern, die Kartenansicht wandert dann in die linke untere Ecke.

Alle Gegenden hat Norc leider noch nicht abgelichtet, beziehungsweise noch nicht verarbeitet. Daher weisen Wien und einige andere Städte noch sehr große Lücken auf. Norc hat eigenen Angaben nach 18 Monate an dem Projekt gearbeitet. Die Technologie beruht auf der Verwendung von Fahrzeugen, auf denen je ein Panoramaaufnahmegerät mit zehn Kameras und einem GPS-System inklusive Differenzialsignal (DGPS) ausgerüstet ist.

Quo vadis, Norc?

Wie Googles Street-View-Dienst muss sich auch Norc auf Datenschutzbeschwerden einstellen. Vorsorglich wurden vom rumänischen Unternehmen jedoch alle Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich gemacht. Welche Geschäftspläne das Unternehmen verfolgt, ist derzeit nicht bekannt. Norc ist mit Informationen äußerst zurückhaltend.

Da Norc als Kartenmaterial Google Maps verwendet, stellt sich die Frage, ob die rumänischen Firmenchefs mit dem Gedanken spielen, das Fotomaterial dem Suchmaschinenriesen zu verkaufen. Google hat bislang lediglich einige wenige Strecken in Frankreich online gestellt. Dabei handelt es sich jedoch vorwiegend um Durchzugsstraßen sowie Schnellstraßenabschnitte. Virtuell erkunden kann man derzeit etwa Teile von Marseille.

(pte/Red.)

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