Pakistan: Nato zeigt sich besorgt über Einführung der Scharia

Delegantion Islamischer Extremisten in Pakistan
Delegantion Islamischer Extremisten in Pakistan(c) EPA (Arshad Arbab)
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Die pakistanische Regierung lässt im Nordwesten des Landes das islamische Recht zu, um den Taliban den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Nato befürchtet, dass damit ein Zufluchtsort für Extremisten entsteht.

Die Nato zeigt sich besorgt über die Entscheidung der pakistanischen Regierung, im Swat-Tal im Nordwesten des Landes die Scharia zuzulassen. Damit könnte die Situation entstehen, dass Extremisten einen sicheren Zufluchtsort bekommen, sagte ein Nato-Sprecher am Dienstag in Brüssel.

Mit der seit Jahren zugesagten Wiedereinführung des islamischen Rechts will die pakistanische Regierung die konservativen, aber moderaten Stammesführer für sich gewinnen und den Extremisten der Taliban und der al-Qaida den Wind aus den Segeln nehmen. Die Taliban haben außerdem im Gegenzug einen Waffenstillstand in Aussicht gestellt.

Die Taliban haben in den vergangenen Jahren an Einfluss gewonnen und im Herbst 2007 im Swat-Tal einen Aufstand gegen die pakistanische Regierung begonnen. Dabei haben sie bisher 200 Schulen für Mädchen zerstört und Zehntausende Bewohner in die Flucht getrieben. Im benachbarten Afghanistan kämpfen die Taliban gegen die Regierung von Präsident Hamid Karzai und gegen die Truppen der USA und der Nato.

Bombenanschlag auf Stammesfürsten

Auf einen Stammesfürsten im Nordwesten Pakistans, der sich gegen die Extremisten gestellt hatte, wurde am Dienstag ein Bombenanschlag verübt. Der Sprengsatz detonierte in einem Auto, das in der Nähe des Hauses von Nazim Fahim-ur-Rehman am Rande der Stadt Peshawar geparkt war, wie die Polizei mitteilte. Er blieb unverletzt. Drei andere Menschen wurden jedoch getötet.

(Ag./Red.)

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