Die Polizei berichtet, es seien mehrere Frauen und Kinder unter den Opfern. Die US-Armee dagegen spricht von 16 getöteten Extremisten.
Bei einem US-Luftangriff auf ein Nomaden-Lager im Westen Afghanistans sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. "Nach den Informationen, die wir haben, sind bei der Bombardierung zwölf Zivilisten ums Leben gekommen, darunter sechs Frauen, vier Männer und zwei Kinder", sagte der Polizei-Chef West-Afghanistans, Ikramuddin Jawar, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Unter den Toten waren auch Aufständische, aber wir wissen noch nicht wie viele, da wir den Vorfall noch untersuchen."
Die US-Armee sprach hingegen von 16 Extremisten, die bei dem "Präzisionsschlag" in der Provinz Herat am Montag getötet worden seien, darunter auch der Taliban-Kommandant Gholam Jahia Akbari. "Mit dem Wissen, dass er ein Ziel der Koalitionstruppen ist, zeigt er totale Missachtung gegenüber menschlichen Leben, wenn er aus der Zivilbevölkerung heraus operiert", sagte ein Sprecher. Offizielle Angaben über tote Zivilisten lägen bisher nicht vor.
Die Vereinten Nationen zeigen sich besorgt über die Transparenz und die Unabhängigkeit der Untersuchungen über zivile Opfer von ausländischen und afghanischen Truppen. Wie aus einem von der UNO am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht, sind im vergangenen Jahr in Afghanistan mehr als 2.100 Zivilisten getötet worden, 40 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Ein Viertel davon kam demnach bei Luftangriffen der US- und Nato-geführten Truppen ums Leben.
(Ag.)