Biathlon-WM: Österreichischer Doppelsieg im Massenstart

Österreichs Jungstar Dominik Landertinger.
Österreichs Jungstar Dominik Landertinger.(c) APA (Roland Schlager)
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Dominik Landertinger setzte sich aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus durch. Christoph Sumann holte Silber vor dem Russen Iwan Tscheresow.

Doppelsieg für Österreichs Biathleten am Samstag im Massenstart über 15 km bei der WM in Pyeongchang. Der erst 20-jährige Dominik Landertinger holte sich Gold vor seinem steirischen Teamkollegen Christoph Sumann, der im Ziel 8,9 Sekunden Rückstand aufwies. Bronze ging an den Russen Iwan Tscheresow (+13,9 Sekunden). Norwegens Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen (+21,1), Gewinner der ersten drei Einzel-Titel in Südkorea, musste sich dagegen diesmal mit Platz vier begnügen.

Dabei kam Björndalen noch als überlegener Führender zum vierten und letzten Schießen. In diesem schoss der 35-jährige Rekord-Weltmeister und -Weltcupsieger jedoch nicht nur sehr langsam, sondern auch noch zwei Mal daneben. Damit waren Landertinger, Sumann und Tscheresow in der Lage, zum Skandinavier aufzuschließen. "Da habe ich schon gewusst, dass der Landi das Ding gewinnen wird. Er ist auf der Schlussrunde praktisch unschlagbar", sagte Sumann.

Das Verfolger-Trio hatte jeweils im ersten Liegend-Schießen zwei Fehler verzeichnet - Björndalen nur einen -, war dann aber in der Folge wie der Top-Favorit zweimal ohne Fehlschuss geblieben. Tscheresow gelang auch im letzten Stehend-Anschlag eine perfekte Leistung, während Landertinger und Sumann je eine Strafrunde absolvierten.

Landertingers Lebenstraum


Nach 13 Kilometern setzte sich dann der enorm laufstarke Landertinger an die Spitze und lief einem sicheren Sieg entgegen. Wenig später passierte auch der im Massenstart-Weltcup weiter souverän führende Sumann den im Finish chancenlosen Björndalen, der auch noch Tscheresow ziehen lassen musste. "Ich habe einfach nicht mithalten können", so der Norweger.

"Wahnsinn, das ist mein Lebenstraum. Seit ich zehn Jahre alt bin, habe ich ihn geträumt. Mit 20 ist er in Erfüllung gegangen. Das ist einfach unglaublich", sagte Landertinger, der im Ziel seiner mitgereisten Mutter um den Hals fiel. "Das ist einfach ein Traumgefühl - der Lohn für ein ganzes Jahr harte Arbeit", jubelte ÖSV-Trainer Reinhard Gösweiner nach dem Zieleinlauf. Tränen standen ihm in den Augen. "Das war außerirdisch. Das sind zwei i-Tüpfelchen auf eine sensationelle Saison", ergänzte Biathlondirektor Markus Gandler.

Die bisher letzte österreichische WM-Medaille hatte es 2005 mit Bronze in der Herren-Staffel gegeben. In diesem abschließenden WM-Bewerb zählt das nach vier Podestplätzen in dieser Saison (zwei Siege, je ein zweiter und dritter Platz) im Spezial-Weltcup überlegen führende ÖSV-Quartett mit Landertinger und Sumann erneut zu den Top-Favoriten. Für den bisherigen einzigen WM-Doppelsieg von Österreichs Biathleten hatten 2000 im Einzelbewerb über 20 km in Oslo Wolfgang Rottmann und Ludwig Gredler gesorgt.

1. Dominik Landertinger (AUT) 38:32,5 Minuten/3 Schießfehler
2. Christoph Sumann (AUT) + 0:08,9/3
3. Ivan Tscheresow (RUS) + 0:13,9/2
4. Ole Einar Björndalen (NOR) + 0:21,1/3
5. Michael Rösch (GER) + 0:34,7/4
6. Tomasz Sikora (POL) + 0:36,5/5
7. Maxim Tschudow (RUS) + 0:45,9/4
8. Simon Eder (AUT) + 0:50,6/2
9. Simon Fourcade (FRA) + 0:52,8/3
10. Christian de Lorenzi (ITA) + 0:53,5/3

weiter:
25. Daniel Mesotitsch (AUT) + 3:18,1/6

(Ag.)

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