Russland und Iran testen erstes iranisches Atomkraftwerk

Russischer Techniker im iranischen Atomkraftwerk Bushehr
Russischer Techniker im iranischen Atomkraftwerk Bushehr(c) REUTERS (Caren Firouz)
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Der mit russischer Hilfe gebaute Reaktor Bushehr soll noch heuer ans Netz gehen. Zur Probe wurden mit Blei gefüllte "Brennstäbe" eingesetzt. Auch eine spezielle Software soll getestet werden.

Russland und der Iran haben am Mittwoch in Bushehr am Persischen Golf einen Testlauf im ersten iranische Atomkraftwerk unternommen. Nach Angaben des Senders Khabar wurde der Test in dem mit Moskauer Hilfe gebauten Kraftwerk von dem Leiter des staatlichen russischen Atomkonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, und dem Chef des iranischen Atomprogramms, Gholamreza Aghazadeh, verfolgt.

Es habe sich um einen sogenannten technischen Start der Anlage gehandelt, da der von Russland gelieferte Brennstoff noch von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA versiegelt ist. Dabei seien in den vergangenen zehn Tagen probeweise mit Blei gefüllte "Brennstäbe" eingesetzt worden, sagte ein Regierungsvertreter. Sollten die Tests erfolgreich verlaufen, werde das Blei zukünftig durch angereichertes Uran ausgetauscht. Nach Angaben iranischer Medien sollten alle Aktivitäten in Bushehr am Mittwoch auch mit einer speziellen Computer-Software geprüft werden.

"Mit der Vollendung des Tests können wir nun von einer Fertigstellung des Reaktors sprechen und endlich allen politischen Spekulationen ein Ende setzen", erklärte Aghazadeh. Er nahm damit Bezug auf Gerüchte, Moskau hätte aus politischen Gründen dem Westen gegenüber die Fertigstellung des Kraftwerks, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder verschoben hatte, absichtlich verzögert. Aghazadeh kündigte an, der Reaktor werde bereits in wenigen Monaten ans Netz gehen.

Der Iran plant den Bau eigener Atomkraftwerke, die 2021 ans Netz gehen sollen und hatte mit dieser Begründung damit begonnen, in Natans selbst Uran anzureichern. Vor allem der Westen verdächtigt die Regierung in Teheran hingegen, das Material zum Bau von Atombomben verwenden zu wollen. Er will den Iran daher zur Einstellung seines Urananreicherungsprogramm bringen. Der Weltsicherheitsrat hat Sanktionen gegen den Iran verhängt.

Für den 9. April kündigte der Chef des iranischen Atomprogramms, Gholamreza Aghazadeh, "gute Neuigkeiten" hinsichtlich der Entwicklung dr Nuklearpläne der Islamischen Republikan. Er fügte hinzu, der Iran habe die Anzahl seiner Zentrifugen zur Urananreicherung auf 6000 erhöht.

(Ag.)

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