500-Mio.-Kredit für Strabag ist am 3. April fällig. Deripaskas erster Ausstieg wäre das jedenfalls nicht: Bereits im Vorjahr zog sich der Oligarch mit hohen Verlusten aus Magna und Hochtief zurück.
WIen (ag./nst). Der am österreichischen Baukonzern Strabag beteiligte Russe Oleg Deripaska hat noch einmal Glück gehabt. Dem Milliardär wurde von der Haselsteiner Familien-Privatstiftung und der Raiffeisen/Uniqa-Gruppe ein Monat Zeit gegeben, um seine Verbindlichkeiten im Ausmaß von 500 Mio. Euro zu tilgen. Demnach muss der im Herbst des Vorjahres gewährte Kredit, der am Freitag fällig gewesen wäre, erst am 3. April zurückgezahlt werden. Der Kredit war Deripaska gewährt worden, weil die Deutsche Bank in London, die Deripaskas Strabag-Aktienpaket vor zwei Jahren finanzierte, Zahlungen fällig stellte, denen Deripaska nicht nachkommen konnte.
Seit Tagen wird darüber spekuliert, ob der Russe, der 90 Prozent seines Vermögens verloren haben soll, seinen Strabag-Anteil von 25Prozent und einer Aktie, den er über seine Firma Rasperia Trading Limited hält, gänzlich aufgeben könnte. Sollte dies passieren, könnten die Anteile, die einst 1,2Mrd. Euro, heute allerdings nur noch 300 Mio. Euro wert sind, an die Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien, die Uniqa und die Familie Haselsteiner übergehen. Strittig sei nur noch der Preis, zu dem Anteile abgegeben werden könnten. Im Gespräch sei weiters, dass der Russe einen Teil der Aktien behalten, den anderen abstoßen könnte.
Deripaskas erster Ausstieg wäre das jedenfalls nicht: Bereits im Vorjahr zog sich der Oligarch mit hohen Verlusten aus Magna und Hochtief zurück.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2009)