Strabag: Ein Monat „Gnadenfrist“ für Deripaska

(c) Reuters (Alexander Natruskin)
  • Drucken

500-Mio.-Kredit für Strabag ist am 3. April fällig. Deripaskas erster Ausstieg wäre das jedenfalls nicht: Bereits im Vorjahr zog sich der Oligarch mit hohen Verlusten aus Magna und Hochtief zurück.

WIen (ag./nst). Der am österreichischen Baukonzern Strabag beteiligte Russe Oleg Deripaska hat noch einmal Glück gehabt. Dem Milliardär wurde von der Haselsteiner Familien-Privatstiftung und der Raiffeisen/Uniqa-Gruppe ein Monat Zeit gegeben, um seine Verbindlichkeiten im Ausmaß von 500 Mio. Euro zu tilgen. Demnach muss der im Herbst des Vorjahres gewährte Kredit, der am Freitag fällig gewesen wäre, erst am 3. April zurückgezahlt werden. Der Kredit war Deripaska gewährt worden, weil die Deutsche Bank in London, die Deripaskas Strabag-Aktienpaket vor zwei Jahren finanzierte, Zahlungen fällig stellte, denen Deripaska nicht nachkommen konnte.

Seit Tagen wird darüber spekuliert, ob der Russe, der 90 Prozent seines Vermögens verloren haben soll, seinen Strabag-Anteil von 25Prozent und einer Aktie, den er über seine Firma Rasperia Trading Limited hält, gänzlich aufgeben könnte. Sollte dies passieren, könnten die Anteile, die einst 1,2Mrd. Euro, heute allerdings nur noch 300 Mio. Euro wert sind, an die Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien, die Uniqa und die Familie Haselsteiner übergehen. Strittig sei nur noch der Preis, zu dem Anteile abgegeben werden könnten. Im Gespräch sei weiters, dass der Russe einen Teil der Aktien behalten, den anderen abstoßen könnte.

Deripaskas erster Ausstieg wäre das jedenfalls nicht: Bereits im Vorjahr zog sich der Oligarch mit hohen Verlusten aus Magna und Hochtief zurück.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2009)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Bill Gates
International

Forbes-Liste: Reiche Russen verlieren Milliarden

New York löst Moskau wieder als „Metropole der Milliardäre“ ab. Die Zahl der Russen auf der „Forbes“-Liste ist um mehr als die Hälfte von 87 auf 32 zurückgegangen.
Eastconomist

Deripaska: Die Schmach des Oligarchen

Der einst reichste Russe versinkt in Schulden. Am Freitag entscheidet sich, ob er den Strabag-Anteil verliert.
Geld & Finanzen

Russland-Probleme lassen Strabag-Aktie abstürzen

Der Baukonzern Strabag könnte demnächst einen wichtigen Kernaktionär verlieren. Analysten kürzen die Kursziele für Strabag-Aktien.
Deripaska bei der Strabag - ein Bild aus besseren Tagen
Österreich

Oleg Deripaska muss bei Strabag aussteigen

Oleg Deripaska muss sein 25-Prozent Anteil an der österreichischen Strabag verkaufen. Die Aktien gehen an die vorigen Eigentümer - Raiffeisen Holding NÖ-Wien, Uniqa und die Familie Haselsteiner.
ARCHIVBILD: STRABAG - HASELSTEINER / DERIPASKA
International

Strabag: Deripaska erhält mehr Zeit für Kredit-Rückzahlung

Deripaskas Rasperia Trading hält 25 Prozent plus eine Aktie an dem österreichischen Baukonzern. Doch bei der Rückzahlung der für den Aktien-Kauf fälligen Kredite hat er nun Probleme.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.