Damen-Abfahrt: Fischbacher beendet ÖSV-Durststrecke

(c) Reuters (Laszlo Balogh)
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Andrea Fischbacher gewinnt erstmals in ihrer Karriere eine Weltcup-Abfahrt. Damit geht eine fast zweijährige Durststrecke zu Ende. Lindsey Vonn gewinnt den Abfahrts-Weltcup.

Andrea Fischbacher hat mit ihrem ersten Weltcup-Abfahrtssieg den Bann gebrochen. Die 23-jährige Großcousine von Hermann Maier gewann am Samstag die zweite Abfahrt in Bansko (Bulgarien) und beendete damit die fast zweijährige Sieglosigkeit der ÖSV-Abfahrerinnen. Schon am Vortag hatte die Salzburgerin als Zweite den ersten Abfahrts-Podestplatz der Saison für die ÖSV-Damen geholt.

"Hatte schon am Start ein gutes Gefühl"

"Ich habe schon am Start ein sehr gutes Gefühl gehabt. Aber ob es sich dann wirklich ausgeht, weiß man ja nie", freute sich Fischbacher über ihren zweiten Weltcupsieg. Die Pongauerin hatte auf der eigentümlichen und eisigen Piste im Pirin-Gebirge beide Trainings dominiert, sich am Freitag in der Ersatzabfahrt für St. Moritz aber der Schweizerin Fabienne Suter noch um über eine Sekunde geschlagen geben müssen.

24 Stunden später war Fischbacher in der Bansko-Originalabfahrt unschlagbar, obwohl die Super-G-artige Abfahrt noch eisiger war als am Vortag. Ihren bis dahin einzigen Weltcupsieg hatte die WM-Dritte im Super-G vor einem Jahr im Super-G von Sestriere ex aequo mit Suter gefeiert.

Erster "Solo"-Sieg

Während Fischbacher erstmals "solo" siegte, musste sich Suter diesmal 0,39 Sek. hinter Fischbacher und 0,26 hinter der Slowenin Tina Maze mit Platz drei zufriedengeben. Am Podest standen damit erneut Super-G-Spezialistinnen. Zweitbeste Österreicherin wurde Elisabeth Görgl als Siebente.

Der Unterschied zum Vortag war schnell erklärt. "Ich habe in erster Linie mehr gesehen und die Ski besser laufen lassen. Die Ski waren irre schnell", erklärte Fischbacher. "Dass ich meine Trainingsleistung umsetzen konnte, ist ein Traum. Ein Sieg kommt von selbst, man muss es einfach erwarten können", meinte sie.

Viele kämpften mit der Piste

Viele Damen hatten auch am Samstag ihre liebe Not mit der Piste. Weltmeisterin Lindsey Vonn wurde nur Zwölfte, das reichte aber zum erneut vorzeitigen Gewinn der Abfahrts-Kugel. In der Gesamtwertung schrumpfte Vonns Vorsprung auf Maria Riesch (Abfahrts-8.) um lediglich zehn Zähler auf 336 Punkte und damit immer noch mehr als drei Siege. Die mit 960 Punkten drittplatzierte Anja Pärson scheint keine Gegnerin mehr zu sein. Die Schwedin gab in Bansko zum zweiten Mal in Folge mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.

Am Sonntag folgt nun noch ein Super-G. Fischbacher zählt zu den Favoritinnen. "Die Plätze eins und zwei geben ihr sicher viel Selbstvertrauen, sie wird zudem locker fahren können", hoffte auch ÖSV-Damenchef Herbert Mandl auf einen neuerlichen Podestplatz der Salzburgerin.

Super-G oder Abfahrt?

Dass Fischbacher für den ersten ÖSV-Abfahrtssieg seit dem von Renate Götschl am 14. März 2007 in Lenzerheide und damit seit fast zwei Jahren gesorgt hatte, bezeichnete Mandl als "gut für das ganze Team". Dass es sich in Wahrheit um einen Super-G-Erfolg gehandelt haben könnte, ließ Mandl nicht gelten. "Die Strecke hat sicher ihren eigenen Charakter. Aber sie ist nicht so viel Super-G wie viele sagen. Das einzige was hier fehlt, sind richtige Gleitpassagen."

(APA)

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