Am 31. März tritt Boris Nemsic als Vorsitzender des Vorstands der Telekom Austria zurück. Er wechselt zur russischen VimpelCom - aus freien Stücken, wie er betont.
Boris Nemsic tritt mit 31. März als Vorstandsvorsitzender von Telekom Austria und mobilkom Austria zurück. Er wird Vorstandsvorsitzender des russischen Telekom-Konzerns VimpelCom. Das berichtete das Nachrichtenmagazin "profil" am Sonntag Abend online. Auf der Telekom-Homepage wird der Rücktritt bestätigt - Details fehlen aber noch. Der Aufsichtsrat soll in Kürze einen Nachfolger bestellen.
Freiwilliger Rücktritt
Nemsic betonte, der Rücktritt erfolge aus freien Stücken. Bereits am 1. April soll er als CEO beim russischen Telekom-Konzern VimpelCom andocken, mit rund 60 Millionen Kunden einer der größten Anbieter der Region.
Nemsic bezeichnete sein Wirken bei der Telekom als Erfolgsgeschichte. "Einerseits freue ich mich auf meine neue Aufgabe, andererseits bin ich traurig, dieses großartige Unternehmen zu verlassen, in dem mein berufliches Herzblut lag und in dem ich einen wesentlichen Teil meines Lebens seit 1997 verbracht habe."
Michaelis bedauert Rücktritt
Die ÖIAG (Telekom-Anteil: 27,37) hat für Montag eine Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums einberufen. Als wahrscheinlichster Nachfolger gilt Vorstandskollege Hannes Ametsreiter, seit 1. Jänner unter anderem Chef der Telekom-Festnetzsparte.
"Wir haben den Rücktritt von Boris Nemsic mit Bedauern hingenommen", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Peter Michaelis laut Mitteilung. "Unter seiner Führung wurde die Telekom Austria Group zu einem bedeutenden Akteur in Österreich wie auch im Ausland. Ich bin überzeugt, dass der Vorstand der Telekom Austria Group den eingeschlagenen Weg weiter folgen wird."
Die Mobbing-Affäre
Zuletzt geriet die Telekom Austria wegen eines Videos in die Medien, auf dem Vorstand Schieszler einen eigenwilligen Personalabbau bewarb. Er kündigte am Capital Market Day an, die beamteten Mitarbeiter zu Hause sitzen lassen zu wollen und bei ungerechtfertigten Krankenständen zu klagen.
(APA)