In 37 Gemeinden Bürgermeister-Stichwahl nötig

Die SPÖ verteidigte 54 ihrer 70 Bürgermeister. Das BZÖ hat nun 19 Bürgermeister, die ÖVP sieben.

Die Kommunalwahlen in Kärnten sind am Sonntag für die SPÖ nicht so schlimm ausgefallen wie die Landtagswahl. Sie verteidigte 54 ihrer 70 Bürgermeister, bei der Stichwahl in zwei Wochen könnten noch einige dazukommen. Die ÖVP hat vorerst nur noch sieben (2003: 26) Kommunalchefs, das BZÖ 19 (21). In 38 Kommunen gab es absolute Mehrheiten. In 37 Gemeinden ist am 15. März eine Stichwahl nötig.

Die SPÖ hatte 2003 in 47 Gemeinden eine absolute Mehrheit erreicht, diesmal waren es nur noch 17. Das BZÖ stockte seinen Anteil von drei auf 14 Absolute auf, die ÖVP fiel in vier von fünf Gemeinden unter die 50-Prozent-Grenze.

Spannend bleibt es unter anderem in Klagenfurt, wo der amtierende ÖVP-Bürgermeister Harald Scheucher nach zwölf Jahren abgewählt wurde. Er kam nur auf den dritten Platz (22,1 Prozent) und muss bei der Stichwahl zusehen. Um seinen Sessel rittern BZÖ-Kandidat Christian Scheider, der mit 40,7 Prozent deutlich vor SPÖ-Frontfrau Maria-Luise Mathiaschitz (24 Prozent) blieb.

Die restlichen Bezirksstädte in Kärnten blieben rot. Die große Überraschung: Der Villacher Langzeit-Kommunalchef Helmut Manzenreiter verlor im Gemeinderat nicht weniger als sieben Mandate und damit die absolute Mehrheit. Souverän bestätigt wurden Gerhard Köfer in Spittal/Drau, Gerhard Mock in St. Veit/Glan und Gerhard Seifried in Wolfsberg. Wiedergewählt wurden auch Valentin Blaschitz in Völkermarkt und Robert Striessnig in Feldkirchen sowie Vinzenz Rauscher in Hermagor.

Für die FPÖ reichte es in keinem Fall zu einem Bürgermeistersessel. Am besten schnitt noch Parteiobmann Franz Schwager ab, der in Steinfeld im Bezirk Spittal antrat und auf knapp 30 Prozent der Stimmen kam. Für die slowenische Einheitsliste reichte es ebenfalls nirgends, wenngleich Nanti Olip in Zell Pfarre (Bezirk Klagenfurt-Land) in der Bürgermeisterwahl immerhin 43 Prozent erreichte - gegen den roten Amtsinhaber Engelbert Wassner war das aber zuwenig. Auch die Grünen blieben ohne Chance auf einen Bürgermeistersessel.

(APA)

Mehr erfahren

Home

Dörfler: "Ohne Intellekt geht es nämlich nicht"

Strache werde bald entzaubert sein, sagt Kärntens BZÖ-Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Der Wahlsieg sei auch sein Erfolg, denn er habe die Arbeiter von der SPÖ gewonnen.
Herbert Scheibner
Innenpolitik

BZÖ: Klare Absage zu Wiedervereinigung mit FPÖ

Mehr als eine Kooperation in Sachfragen im Parlament ist für BZÖ-Chef Scheibner nicht möglich. Auch Klubchef Bucher und der Kärntner Obmann Scheuch sind gegen eine Fusion.
New Articles

Erste Spekulationen um ein CDU/CSU-Modell

FPÖ-Chef Strache wirbt bei den Orangen, findet aber keine Gesprächspartner – obwohl Uwe Scheuch in Kärnten laut darüber nachdenkt. Eine gemeinsame Liste bei der EU-Wahl ist höchst unwahrscheinlich.
New Articles

Kärnten ist nicht Bayern

Das CDU/CSU-Modell wäre wahltaktisch unklug.
Gerhard Doerfler
Politik

Kärnten: Dörfler für alle Koalitions-Varianten offen

Der BZÖ-Landeshauptmann kann sich nach seinem Triumph bei der Landtags-Wahl eine Zusammenarbeit mit der ÖVP, einer "neuen" SPÖ, und sogar mit den Grünen vorstellen. Bei SPÖ und ÖVP tagt heute der Parteivorstand.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.