Staatshilfe: Opel präsentiert Rettungsplan

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Opel(c) AP (Thomas Kienzle Tony Dejak)
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Die Opelspitze hat dem deutschen Wirtschaftsminister ihr Sanierungskonzept vorgelegt. Opel braucht 3,3 Milliarden Euro Staatshilfe. Das Unternehmen will von seiner Mutter GM unabhängiger werden.

Der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat eine gründliche Prüfung des Rettungsplans für den angeschlagenen Autobauer Opel angekündigt. Nach der Vorstellung des Konzepts am (heutigen) Montag in Berlin werde eine "sehr tiefgreifende Prüfung" folgen, ob "eine wirklich tragfähige Zukunftsperspektive" für Opel besteht, sagte der CSU-Politiker.

Erst dann werde entschieden, ob der Staat Gelder zur Verfügung stellt. Eine Entscheidung werde deshalb keinesfalls am (heutigen) Montag fallen. Nach dem Treffen mit der Opel-Spitze in Berlin werde er ein klares Prozedere für das weitere Vorgehen vorstellen, sagte Guttenberg. "Wir gehen mit Steuergeldern um und deshalb brauchen wir eine vernünftige Abwägung", sagte Guttenberg.

Abwrackprämie: Keine Verlängerung

Noch seien viele Frage offen, wie etwa, ob eine etwaige Staatshilfe an den deutschen Standorten eingesetzt oder zum Mutterkonzern General Motors in die USA fließen würde. Zudem müsse Opel so aufgestellt sein, dass ein privates Investment möglich ist, sei es von Banken oder anderen Industrieunternehmen.

Forderungen aus der Autoindustrie nach einer Verlängerung der Abwrackprämie wies der Wirtschaftsminister zurück. "Ich glaube nicht, dass wir jetzt über eine Erweiterung sprechen sollten", sagte der CSU-Politiker.

Opel will 3,3 Mrd. Euro Staatshilfe

Guttenberg empfing um 09.00 Uhr die Führung des angeschlagenen Autobauers zu einem einstündigen Gespräch über ihr Sanierungskonzept. Erwartet wurden der Europachef der Opel-Muttergesellschaft GM, Carl-Peter Forster, der Geschäftsführer der Adam Opel GmbH, Hans Demant, sowie der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Klaus Franz.

Guttenberg will noch im Laufe der Woche weitere Gespräche mit den Wirtschaftsministern der vier Bundesländer mit Opel-Standorten führen. Dies sind Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Opel hat in seinem Sanierungskonzept eine größere Selbstständigkeit von GM angekündigt. Seinen Bedarf an staatlicher Hilfe beziffert das Unternehmen auf 3,3 Mrd. Euro.

(APA)

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