Die „Eigenmarke“ des Hannes Ametsreiter

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Marketing ist das Leibthema des Favoriten auf den TA-Chefposten.

WIEN (p.m.). Schon 1998, als ein gewisser Boris Nemsic die Leitung des gerade neu gegründeten kroatischen Mobilfunkers Vipnet übernahm und damit die Expansion der Telekom-Austria-Tochter Mobilkom nach Südosteuropa einleitete, war ein schmächtiger junger Mann dabei: Hannes Ametsreiter. Er zeigte sich vom Vipnet-Erfolg noch stärker überzeugt als Nemsic selbst.

Ametsreiter wird ein untrügliches Gefühl für Marken nachgesagt. Mag sein, dass das von seinem Lebenslauf suggeriert wird: Nach Abschluss der Studien Publizistik und Sportwissenschaft (in Salzburg, MBA in den USA) war er bei Procter & Gamble tätig. Aber schon 1996, mit 29 Jahren, landete er im Produktmanagement der TA-Tochter Mobilkom. Von dort ließ ihn Nemsic – aus Kroatien zurückgekehrt – rasend schnell die Karriereleiter erklimmen. Seit acht Jahren ist Ametsreiter Marketingvorstand, unterbrochen 2005/06 von einem einjährigen Zwischenspiel bei der bulgarischen Handy-Tochter Mobiltel. Marketing ist zu seiner ganz persönlichen Marke geworden – so sehr, dass ihn Nemsic 2007 in den Vorstand der Gruppe holte. Den Vorstandsposten in der Mobilkom hat er behalten. Deshalb unterstellen ihm Insider, dass er – nach Nemsic-Muster – auch Mobilkom-Chef werden wird.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2009)

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