Automarkt in den USA brach im Februar weiter ein

(c) AP (Nati Harnik)
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General Motors verkaufte im Februar in den USA weniger als halb so viele Autos wie noch vor einem Jahr. Auch den deutschen Herstellern laufen die Kunden davon.

Die Absatzkrise der Autobauer in den USA hat sich im Februar verschärft. Die ehemaligen "Big Three", also GM, Ford und Chrysler, mussten erneut Absatzrückgänge hinnehmen.

Die Verkaufszahlen im Überblick:

Absatz USA gerundet Feb.09 Feb.08 +/- in Stück +/- in % GM 127.926 270.423 -142.497 -52,69 Ford 184.673 205.420 -20.747 -10,10 Chrysler 84.050 150.093 -66.043 -44,00 Als Reaktion auf die Krise kündigte General Motors an, die Produktion im zweiten Quartal um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu verringern. 2008 waren in den Monaten April bis Juni noch 834.000 Fahrzeuge gebaut worden; in diesem Jahr sollen es im selben Zeitraum nur noch 550.000 sein. Die jüngsten Verkaufsergebnisse waren die schwächsten GM-Februarzahlen seit 1967. Nordamerika-Vizechef Mark LaNeve sprach von einem "harten Markt".

Auch Ford will bei der Produktion auf die Bremse treten. Im zweiten Quartal sollten 40 Prozent weniger Fahrzeuge gebaut werden als 2008; damals produzierte Ford nach eigenen Angaben 685.000 Fahrzeuge, im kommenden Quartal sollen es nur noch 425.000 sein. Anders als GM und Chrysler, denen die Zahlungsunfähigkeit droht, benötigt Ford nach eigenen Angaben keine staatlichen Finanzhilfen.

Rückgänge auch bei deutschen Marken

Auch der Absatz der deutschen Autohersteller in den USA ist erneut gesunken:

Absatz USA gerundet Feb.09 Feb.08 +/- in Stück +/- in % Porsche 1.622 1.843 -221 -11,99 BMW 12.979 20.775 -7.796 -37,53 davon Mini 2.826 3.413 -587 -17,20 Audi 4.653 6.154 -1.501 -24,39 Porsche 1.622 1.843 -221 -11,99 GM will Delphi wieder haben

Der angeschlagene Autobauer General Motors gab unterdessen bekannt, wieder die Kontrolle über seine frühere Zuliefertochter Delphi übernehmen zu wollen. GM wolle den unter Gläubigerschutz stehenden Zulieferer mit weiteren 150 Mio. Dollar (118,9 Mio. Euro) unterstützen und seine Option auf den Kauf der Lenksysteme-Sparte ausüben, hieß es in einer Erklärung. Delphi werde "zumindest in nächster Zukunft als Tochterunternehmen in vollständigem GM-Besitz operieren".

Das Geschäft erfordert den Angaben zufolge noch die Billigung des GM-Aufsichtsrats, eines Konkursgerichts und der US-Regierung, die den Opel-Mutterkonzern mit 13,4 Mrd. Dollar vor der Pleite gerettet hat. Angaben zu den Details des Geschäfts, etwa zur Schließung von Werken und Entlassungen, wollte GM noch nicht machen. Die Transaktion solle im zweiten Quartal 2009 abgeschlossen werden.

Delphi entstand 1999 durch Abspaltung von General Motors als eigenständiges Unternehmen. Im Jahr 2005 hatte es wegen einer akuten finanziellen Schieflage Gläubigerschutz anmelden müssen. Anfang Februar teilte Delphi mit, dass ihm die Zahlungsunfähigkeit drohe.

(Ag./Red.)

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