Leitzinsen in Europa und England dürften heute sinken

(c) AP (Daniel Roland)
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Sowohl die EZB als auch die Bank of England dürften die Leitzinsen heute auf 1,5 bzw. 0,5 Prozent senken. Es wären die niedrigsten Sätze der Geschichte. Die Inflationsgefahr würde steigen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird den Leitzins im März nach nahezu einhelliger Auffassung von Experten um einen halben Prozentpunkt auf 1,5 Prozent senken. Die EZB, allen voran ihr Präsident Jean-Claude Trichet, habe die Märkte auf diesen Schritt gut vorbereitet, heißt es aus vielen volkswirtschaftlichen Abteilungen der Geschäftsbanken. Anlass bieten demnach auch die neuen Projektionen der Notenbank zu Wachstum und Inflation. Die EZB wird ihre Zinsentscheidung am heutigen Donnerstag bekanntgeben.

Sollte die EZB den Leitzins tatsächlich weiter reduzieren, würde das Zinsniveau auf das niedrigste in der Geschichte der Währungsunion sinken. Nach der bisher letzten Zinssitzung im Februar, als die Notenbank eine Zinspause einlegte, hatte EZB-Präsident Trichet die März-Sitzung mehrfach als "wichtig" bezeichnet. Diese Äußerungen hatten Volkswirte bereits damals als Hinweis auf einen Zinsschritt im März gedeutet. "In den letzten Wochen haben EZB-Ratsmitglieder einmütig ihre Bereitschaft zu einer weiteren Zinssenkung signalisiert", schreibt die Commerzbank. Speziell auf die neu vorliegenden Projektionen der Notenbank-Mitarbeiter wurde dabei verwiesen.

Auch Bank of England dürfte senken

Auch die Bank of England (BoE) wird laut Volkswirten ihren Leitzins auf einen Rekordtiefstand senken. Angesichts der sehr schwachen Konjunktur und einem stark nachlassenden Inflationsdruck dürfte der Leitzins nach Einschätzung der meisten Volkswirte von derzeit 1,0 Prozent auf 0,5 Prozent sinken. Die Notenbank dürfte jedoch dann beginnen durch sogenannte quantitative Maßnahmen für zusätzliche Liquidität zu sorgen, um die schwache Wirtschaft zu stützen.

(Ag.)

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