EU-Budget: Briten stottern Milliarden-Nachzahlung in Raten ab

BELGIUM EU FINANCE MINISTERS MEETING
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Im Streit um die Nachzahlung von 2,1 Milliarden Euro wurde offenbar ein Kompromiss gefunden. Die Details müssen noch ausgearbeitet werden.

Großbritannien akzeptiert eine Ratenzahlung für die Nachforderung ins EU-Budget von 2,1 Milliarden Euro, erklärte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) am Freitag beim ECOFIN in Brüssel. Es werde eine Regelung angestrebt, die "alle Länder, die zu Zahlungen verpflichtet" sind, betrifft, also neben den Briten auch Malta. Die Frist für die Ratenzahlung sei mit 1. September 2015 wahrscheinlich.

Damit könnte der jüngste Haushaltsstreit mit Großbritannien rascher als erwartet gelöst werden. Allerdings würden die Details noch ausgearbeitet, sagte Schelling. Denn die britische Ratenzahlung wirft die Frage auf, was mit den Nachzahlungen an und von anderen Ländern passiert. Österreich sollte bis Jahresende etwa 300 Millionen Euro erhalten, Frankreich sogar eine Milliarde.

Schelling: "Alle haben Verständnis gezeigt"

"Alle haben Verständnis gezeigt", dass es eine "wahnsinnig kurzfristige Maßnahme ist, wenn man im November erfährt, dass im Dezember große Beträge eingezahlt werden müssen". Am konkreten Enddatum werde noch gearbeitet. Doch der September nächsten Jahres dürfte "eine wahrscheinliche Variante" sein, sagte Schelling.

Die neue Regelung sollte auch nicht als eine anlassbezogene gelten, sondern für die Zukunft halten. "Wir sind zufälligerweise diesmal der Profiteur, das kann sich auch umdrehen".

(APA)

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