Ägyptische Extremisten laufen zu IS über

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Die "Partisanen Jerusalems" geloben dem Führer der Terrormilizen, selbst ernannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdaadi, die Gefolgschaft.

Die größte ägyptische Extremistengruppe Ansar Bayt al-Maqdis hat der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) offiziell die Treue geschworen. Die Gruppe wolle dem Kalifen Ibrahim Ibn Awad Gefolgschaft leisten, hieß es in einer am Montag über Twitter verbreiteten Audiobotschaft der ägyptischen Fundamentalisten. Die Gruppe bezog sich damit auf den IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi.

Ansar Bayt al-Maqdis bedeutet "Partisanen Jerusalems". Die Gruppe hatte dem IS zuvor bereits Unterstützung zugesagt, sich aber nicht offiziell zu den Jihadisten zugehörig bekannt. Die Organisation hatte sich im Zuge des Sicherheitsvakuums gebildet, das nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak im Jahr 2011 entstanden war. Sie ist für zahlreiche Anschläge auf der Sinai-Halbinsel verantwortlich, bei denen immer wieder ägyptische Sicherheitskräfte getötet wurden.

Rache für den Sturz Mursis

Nach Angaben der Gruppe soll mit den Attentaten die gnadenlose Unterdrückung von Unterstützern des vom Militär im Sommer 2013 gestürzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gerächt werden. Mehr als 1.400 von ihnen wurden getötet, 15.000 weitere sitzen im Gefängnis.

Ein Sprecher des ägyptischen Innenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Ankündigung der Zugehörigkeit zum IS werde nichts an der Bekämpfung der Gruppe in Ägypten ändern. "Es sind nur verschiedene Namen für dieselben Terroristen."

(APA/AFP)

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