Strache: "Höhlenmenschen"-Äußerung "unpassend"

SONDERSITZUNG DES NATIONALRATES: STRACHE
SONDERSITZUNG DES NATIONALRATES: STRACHEAPA/HERBERT PFARRHOFER
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FP-Obmann Strache hat mit dem niederösterreichischen Parteichef Höbart ein Gespräch über dessen umstrittenes Posting geführt.

Nun hat sich auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu den umstrittenen Äußerungen des geschäftsführenden Landesparteichefs von Niederösterreich, Christian Höbart, geäußert. Er habe mittlerweile ein Gespräch mit Höbart geführt und ihm "dargelegt, dass seine Wortwahl ausgesprochen unpassend und überspitzt war", teilte die Partei am Montag mit. Höbart hatte auf Facebook Asylwerber als "Erd- und Höhlenmenschen" bezeichnet. 

Gleichzeitig zeigte sich Strache empört über die "heuchlerische Empörungsmaschinerie", die sich nun in Gang gesetzt habe. SPÖ und ÖVP sollten sich lieber darum kümmern, der Bevölkerung von Traiskirchen zu helfen, die unter dem "überfüllten" Flüchtlingslager leide.

Protestkundgebung in Traiskirchen

Strache wird am Donnerstag in Traiskirchen an einer von der Landespartei organisierten Protestveranstaltung teilnehmen. Neben Strache werden auch Landesparteiobmann Walter Rosenkranz und Höbart vor Ort sein.

Höbart erklärte am Montag erneut, seine Aussagen seien sicherlich "überspitzt" und "in der Emotion formuliert" gewesen. Grundsätzlich blieb er aber bei seiner Kritik: Tagtäglich würden sich Bürger wegen dieser Problematik an die FPÖ wenden. Der Zustand sei insgesamt unerträglich, so würden Bürger belästigt und die Stadt von "gewissen" Asylwerbern "vermüllt".

Scharfe Kritik an Höbart übte am Montag Außen- und Integrationsminister Kurz (ÖVP): Dessen Aussagen seien "dumm" und "das Gegenteil von dem, was wir brauchen", sagte er. Es handle sich dabei um eine Sprache, die "uns schadet" und das Klima vergifte, so der Minister am Rande einer Pressekonferenz am Montag. Er habe die Aussage sofort verurteilt, könne aber nicht als Richter agieren, schließlich lebe man in einer Demokratie mit unterschiedlichen Parteien und Zugängen.

(Red./APA)

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