Verbund streicht bis 2020 weitere 250 Jobs

APA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Stromkonzern will bis 2015 mehr als 130 Mio. Euro einsparen. Der Personalabbau erfolgt im kalorischen Bereich infolge der Schließungs- und Verkaufsmaßnahmen.

Der Verbund-Stromkonzern setzt sein Sparprogramm fort und baut über die schon bisher geplante Streichung von 250 Stellen weitere 250 Jobs bis zum Jahr 2020 ab. Darüber wurde die Belegschaft am Dienstag informiert.

Begründet wird die Fortsetzung des Personalabbaus und des Sparprogramms vom Verbund-Stromkonzern mit dem dramatisch veränderten Energiemarkt. Nach dem Rückzug aus der Türkei 2013 sowie heuer aus Italien, Frankreich und Bulgarien konzentriere man sich auf Österreich und Deutschland.

Die Verbund-Aktien ließ der nachgeschärfte Sparkurs kalt. Kurz nach 11 Uhr notierten die Titel mit 15,96 Euro um 0,16 Prozent fester, hatten sich aber davor auch nur in einer Bandbreite von 15,95 bis 15,99 Euro bewegt. Der ATX stand nach 11 Uhr mit 0,37 Prozent im Plus.

Kosteneinsparungen im Plan

Die geplanten Kosteneinsparungen von mehr als 130 Mio. Euro des im Vorjahr geschnürten Maßnahmenpakets werde man bis 2015 "jedenfalls erzielen", erklärte der Verbund am Dienstag. Zu den 30 Mio. Euro Kosteneinsparungen von 2013 kämen 2014 weitere 65 Mio. Euro dazu.

Schon aus diesem laufenden Programm resultierte ja eine - zu 80 Prozent erledigte - Stellenreduktion um rund 250 Menschen, weitere 250 sollen nun bis zum Jahr 2020 folgen - davon 110 Mitarbeiter in der Verwaltung; zuletzt lag der betriebswirtschaftliche Personalstand des Verbund bei rund 3300.

Für die zweite Tranche von erneut 250 Stellen ist ein großer Teil des Abbaus bei kalorischen Kraftwerken infolge der dortigen Schließungs- und Verkaufsmaßnahmen geplant. Konkret sollen hier in Österreich rund 80 Stellen wegfallen, in Frankreich rund 30. Überdies soll der schon im Vorjahr gestraffte Investitionsplan "neuerlich deutliche Abstriche erhalten", woraus ein Abbau von circa 60 Stellen resultiere.

Weiter Aufnahmestopp

Der Personalaufnahmestopp - ausgenommen Lehrlinge - bleibe aufrecht. Der erfolgreiche interne Arbeitsmarkt werde fortgesetzt. Weitere rund 75 notwendige Nachbesetzungen würden nicht extern, sondern über den internen Arbeitsmarkt abgedeckt.

Auf die herausfordernden Zeiten reagiere der Verbund "proaktiv mit den richtigen Maßnahmen und Weichenstellungen", betonte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber in einer Aussendung zu den fixierten Maßnahmen.

(APA)

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