Wifo: Wirtschaft wird sich weiter verschlechtern

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Mangelnde Nachfrage aus dem Ausland und schleppender Inlandskonsum sind die Ursachen. Eine Verbesserung sei noch nicht absehbar.

Seit Ende Oktober ist die Wifo-Annahme bekannt, dass das Wirtschaftswachstum in Österreich im dritten Quartal komplett zum Stillstand gekommen sein dürfte. Doch nun zeigen laut Wirtschaftsforschungsinstitut verschiedene vorlaufende Indikatoren "für die kommenden Monate" sogar noch "eine weitere leichte Verschlechterung der Lage an", wie das Institut am Dienstag erklärte.

Für eine anschließende Belebung lägen noch keinerlei Anzeichen vor, doch scheine auch kein stärkerer Einbruch bevorzustehen. Die heimische Konjunktur befinde sich in einer trägen Abschwächungsphase. Auch im September und Oktober habe der Wifo-Frühindikator auf eine anhaltend abwärtsgerichtete Entwicklung hingewiesen, die zumindest bis Ende 2014 andauern werde.

Export als größte Schwäche

Derzeit würden aus dem In- wie aus dem Ausland Wachstumsimpulse fehlen. Die Konsumnachfrage leide unter der ungünstigen Einkommenssituation der Privathaushalte, und die Firmen würden Investitionsentscheidungen aufgrund der schlechten Wirtschaftsaussichten hinauszögern, erklärte das Wifo in seinem monatlichen Konjunkturbericht.

Das größte Problem sei aber die Schwäche der Warenexporte sowohl in die Länder des Euro-Raumes als auch in die Schwellenländer, die der Weltwirtschaft in den vergangenen Jahren wichtige Impulse verliehen hätten.

Der Mangel an Auslandsnachfrage habe gemeinsam mit schleppendem Wachstum des Konsums und dem Rückgang der Investitionen im 3. Quartal eine Stagnation der heimischen Wirtschaft bewirkt, so das Institut. Schon in den zwei Quartalen davor habe die wirtschaftliche Dynamik schrittweise abgenommen, wird erinnert. Im Juli sei der Industrieproduktionsindex gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent gesunken und im August um 2,4 Prozent - mit einem Rückgang von 2,3 Prozent im August im Jahresabstand.

(APA)

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