Wegen des boomenden Online-Handels könnte es zu einem dramatischen Strukturwandel kommen, warnt der deutsche Einzelhandelsverband.
Der boomende Online-Handel wird nach einer Prognose des Einzelhandelsverbandes HDE zu einem Massensterben von Geschäften führen. "Bis 2020 könnten in Folge des Strukturwandels 50.000 Standorte vom Markt verschwinden", sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser am Dienstag in Berlin.
"Schon heute berichten viele Händler von sinkenden Kundenfrequenzen. Das ist besonders für die innenstädtischen Händler ein Problem." Dazu trage neben der wachsenden Online-Konkurrenz auch der demografische Wandel bei.
Vergleichbare Situation in Österreich
Der Online-Handel wird nach Prognose des HDE in diesem Jahr 39 Mrd. Euro umsetzen - knapp 6 Mrd. Euro mehr als 2013. Im Non-Food-Bereich - also ohne Lebensmittel - werde bereits jeder fünfte Euro über das Internet umgesetzt.
In Österreich gibt es eine ähnliche Entwicklung. Zehn Prozent des österreichischen Einzelhandelsumsatzes wurden bereits 2013 im Internet getätigt, etwa die Hälfte davon geht an ausländische Anbieter. Schon in fünf Jahren sollen laut Handelsexperten Wolfgang Richter von Regio-Plan mindestens 20 Prozent des Einzelhandelsgeschäfte über den Online-Kanal laufen. Zumal der Kuchen im Einzelhandel insgesamt nicht größer werde,, malt Richter ein Schreckensszenario: "Es kommt zu einem Überhang an Geschäftsflächen von etwa 20 Prozent".
(APA/Reuters)