Bank Austria ortet "gavierenden Wettbewerbsnachteil" in Europa

PK BANK AUSTRIA 'JAHRESERGEBNIS 2013': CERNKO
PK BANK AUSTRIA 'JAHRESERGEBNIS 2013': CERNKOAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die UniCredit-Tochter machte bis Ende September 1,92 Mrd. Euro Gewinn. Ukraine-Krise und die Bankenabgabe bereiten der Bank Sorgen.

Die UniCredit -Osteuropatochter Bank Austria warnt angesichts der Krise in der Ukraine und Russland vor schwindenden Wachstumsaussichten für einige Länder der Region. "Die Ereignisse in Russland und der Ukraine haben für geopolitische Unsicherheit in Zentral- und Osteuropa gesorgt, wie sie seit vielen Jahren nicht mehr bestanden hat", teilte das Institut am Mittwoch mit. Sie würden - zusätzlich zum schwachen Welthandel - in den kommenden Quartalen die Entwicklung der gesamten Region beeinflussen. Vor allem die Wirtschaft auf den Balkanstaaten werde wohl nur wenig wachsen. Über die Bank Austria leitet die italienische Mutter UniCredit weite Teile ihres Osteuropa-Geschäfts.  

Mit 1,192 Milliarden Euro Nettogewinn hat die Bank Austria die ersten neun Monate 2014 abgeschlossen, rund sechs Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen 2013. Die Mutter UniCredit hat bis Ende September in Summe 1,8 Milliarden Euro Nettogewinn gemeldet. Für das dritte Quartal 2014 wies die Bank Austria einen Nettogewinn von 416 Millionen Euro aus. 

"Striktes Kostenmanagement"

An der Gewinnsteigerung der ersten neun Monate des Jahres hatte laut Bankmitteilung "striktes Kostenmanagement" (also Filialschließungen und Mitarbeiterabbau) einen großen Anteil.

"Ungeachtet dessen braucht es einerseits deutliche Wachstumsimpulse, um die Wirtschaft und damit die Kreditnachfrage wieder anzukurbeln und andererseits eine Reduktion der Kostenbelastung des heimischen Banksektors", so Bank-Austria-Chef Cernko in einer Aussendung. Die Belastung liege deutlich über über dem europäischen Niveau liegt und stelle damit einen "graviereden Wettbewerbsnachteil" dar. Die Kostenbelastung durch Bankensteuern und Finanztransaktionssteuern in Österreich und Osteuropa belaufe sich auf 167,7 Millionen Euro, das entspreche 6,8 Prozent der Gesamtkosten.

Ukraine belastet, Ungarn positiv

Nun gibt es wieder einen Milliardengewinn, trotz Belastungen in einigen Ländern der Region. In der Ukraine schrieb die Bank Austria nach neun Monaten 81,5 Millionen Euro Verlust. Die Ungarn-Tochter ist nach Bank-Angaben weiter positiv, für sie werden rund 12 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen. Als Sonderkosten durch die neuen Kreditgesetze in Ungarn buchte die Bank bis September 107 Millionen Euro, teilte ein Sprecher der APA mit.

Die Mailänder Mutter UniCredit hatte im Vorfeld der EZB-Stresstests schon 2013 ihre Bilanz drastisch "ausgeputzt", was im Vorjahr zu einem Rekordverlust von 14 Milliarden Euro geführt hatte. Auch die Bank Austria hat schon vergangenes Jahr milliardenschwere Abschreibungen auf Osttöchter vorgenommen, was hier 2013 unterm Strich einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro hinterlassen hatte.

(APA/Reuters/Red.)

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