G-20-Gipfel: Russische Kriegsschiffe vor Australien

(c) Lehtikuva (� Lehtikuva Lehtikuva / Reuters)
  • Drucken

Putin lässt die Muskeln spielen: Vor dem G20-Gipfel am Samstag ließ er vier Kriegsschiffe vor der Küste Australiens vorfahren. Die Royal Australian Navy beobachtet die Lage.

Machtdemonstration vor dem G20-Gipfel: In einer neuen Machtdemonstration hat Russland vier Kriegsschiffe seiner Pazifikflotte vor die Küste Australiens verlegt. Die Royal Australian Navy beobachte die Lage, teilte das Verteidigungsministerium in Canberra mit.

An diesem Samstag (15. November) beginnt das Treffen der 20 Industrie- und Schwellenländer (G20) in der Küstenstadt. Auch der russische Präsident Wladimir Putin wird bei dem zweitägigen Gipfel erwartet.

Aktion nicht zum ersten Mal

Die russischen Schiffe kreuzten außerhalb des australischen Hoheitsgebiets. "Die Bewegung dieser Schiffe steht völlig im Einklang mit den Vorschriften der internationalen Gesetze, wonach sich Militärschiffe in internationalen Gewässern frei bewegen können", teilte das australische Ministerium mit. Es sei nicht das erste Mal, dass Russland bei Gipfeltreffen mit seiner Marine präsent sei.

Die Schiffe waren von Wladiwostok im äußersten Russlands bereits im Oktober gestartet - darunter der Raketenkreuzer "Warjag" und das große U-Boot-Abwehrboot "Marschall Schaposchnikow". Aufgabe der Marine sei es, Flagge zu zeigen, wie russische Medien berichten.

Medien: "Stoppt die Boote!"

Kommentatoren werteten die Anwesenheit der Kriegsschiffe als Moskaus Gruß an den Gastgeber Brisbane. Der australische Regierungschef Tony Abbott hatte wegen Russlands Politik im Ukraine-Konflikt Putin vom G-20-Gipfel ausladen wollen. Die Zeitung "Courier Mail" argwöhnte, dass der Russe verärgert sei über Abbott. "Stoppt die Boote!", schrieb das Blatt auf seiner Titelseite.

Abbott hatte von Putin beim Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) am Dienstag eine Entschuldigung für den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 im Juli im Kriegsgebiet Ostukraine gefordert. Russland weist jede Beteiligung zurück und verlangt, die Ergebnisse der internationalen Untersuchung der Tragödie abzuwarten. Bei dem Absturz starben 298 Menschen, darunter Dutzende Australier.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die EU-Außenminister beraten in Brüssel über die Ukraine-Krise
Außenpolitik

EU-Außenminister beraten über neue Russland-Sanktionen

Man will klären, wie auf die jüngsten Entwicklungen reagiert werden soll. Sanktionen wie Einreiseverbot und Kontensperrungen gegen ostukrainische Separatisten sind möglich.
Außenpolitik

Russland weist deutsche Botschaftsangehörige aus

Außenminister Steinmeier will bei seinem Moskau-Besuchvermitteln. Erst kürzlich wurde ein der Spionage verdächtiger russischer Diplomat aus Deutschland ausgewiesen.
AUSTRALIA G20 SUMMIT
International

G20-Gipfel: Westen und Moskau weiter auf Konfrontationskurs

Putin reiste bereits vor Unterzeichnung des Abschlussprotokolls ab. Dieses sieht einen Aktionsplan zum Wirtschaftswachstum und mehr Steuergerechtigkeit vor.
Weltwirtschaft: G-20 schnüren Maßnahmenpaket
International

Weltwirtschaft: G-20 schnüren Maßnahmenpaket

Die G-20 wollen zudem gemeinsam gegen Steuerflucht vorgehen. Zudem gab es Verständigung auf einen gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel.
Russia´s President Vladimir Putin arrives at the ´Welcome to Country´ ceremony at the G20 summit in Brisbane
Außenpolitik

Schmollender Putin will Gipfel früher verlassen

Das G20-Treffen stand im Schatten der Ukraine-Krise. Russlands Präsident drohte kaum verklausuliert mit einem (noch stärkeren) Eingreifen. Die Regierung in Kiew setzt derweil alle Zahlungen an den Osten aus.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.