Gewerkschaft: Abstimmung bei "Umdasch-Tochter ist inakzeptabel"

APA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Plan zu einer Abstimmung eigne sich bestenfalls für einen Kinofilm, kristisierte GPA-Vize Proyer. Das Abstimmungsergebnis wird heute bekanntgegeben.

Die Gewerkschaft der Privatangestellten GPA-djp übt heftige Kritik an der Abstimmung über die Jobs der 180 Mitarbeiter der Umdasch-Tochter Shopfitting in Amstetten. "Das ist schlicht und ergreifend inakzeptabel", erklärte Spitzengewerkschafter Karl Proyer am Freitag in einer Aussendung. Zur Stunde werden die Mitarbeiter über das Ergebnis informiert, gegen Mittag dann die Medien.

Das Unternehmen hat bis Donnerstag ihre Mitarbeiter darüber abstimmen lassen, ob sie für ihre Jobsicherheit zu Gehaltskürzungen bereit sind. Dass die Wahl zwischen Lohnverzicht oder Stellenabbau offenbar nicht anonym war, stört die Gewerkschaft besonders. Alleine diese Vorgangsweise stelle nichts anderes als die Ausübung von Druck auf die Beschäftigten dar, so Proyer. "Der Plan, die Beschäftigten über ihre Arbeitsplätze abstimmen zu lassen, eignet sich bestenfalls für einen Kinofilm, aber ganz sicher nicht für die reale Arbeitswelt in Österreich."

"Werden alle Möglichkeiten ausschöpfen"

Die Gewerkschaft droht dem Unternehmen: "Sollte die Geschäftsführung der Umdasch-Tochter Shopfitting den Lohn- und Gehaltskürzungsplan tatsächlich umsetzen, werden wir alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um das zu verhindern. Kollektivverträge und auch kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltserhöhungen sind kein betrieblicher Spielball. Diese Sache ist noch lange nicht erledigt", sagte Proyer.

Am Donnerstagabend erklärte Umdasch, dass mit dem Abstimmungsergebnis noch keine konkreten Maßnahmen bekanntgeben würden. Es sei vorerst nur um ein Ja oder ein Nein für ein Verhandlungsmandat für die Belegschaftsvertretung gegangen - und nicht um Stellenstreichungen. Es handle sich um eine "Abstimmung darüber, ob die Belegschaft der Belegschaftsvertretung das Mandat erteilt, über standortsichernde Maßnahmen mit dem Unternehmen zu verhandeln", so eine Sprecherin.

(APA)

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