Asyl: 85 Prozent mehr Anträge im Oktober

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Mehr als 1000 Asylanträge kamen von Syrern – sie sind damit die größte Flüchtlingsgruppe.

Wien. Die Zahl der Asylanträge im Oktober ist im Vergleich zum Vorjahr abermals rasant nach oben gegangen: Laut aktueller Statistik des Innenministeriums verzeichnete man im Oktober fast 3150 Anträge, das ist ein Plus von 85,2 Prozent gegenüber Oktober 2013. Über 1000 Anträge kamen von Syrien-Flüchtlingen.

Seit den Sommermonaten steigt die Zahl der Ansuchen gehörig: Im August gab es ein Plus von 73,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, im September mit 3360 Anträgen gar eine Steigerung von 149,8 Prozent. Im Oktober gab es gegenüber September in absoluten Zahlen zwar etwas weniger Ansuchen, nämlich rund 3150 – im Vergleich zum Oktober des Vorjahres (rund 1700) bedeutet das aber eine Steigerung von 85,2 Prozent. Insgesamt verzeichnete man heuer bisher um 34,2 Prozent mehr Anträge, in Summe fast 19.400.

Zurückzuführen sind die steigenden Zahlen weiterhin vor allem auf den Bürgerkrieg in Syrien. Die Statistik weist über 5700 Anträge von Syrern aus, über 1000 davon allein im Oktober – sie sind damit die größte Flüchtlingsgruppe. Es folgen Bürger aus Afghanistan (heuer bisher 3450 Anträge) und der Russischen Föderation (1400).
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigte sich indes froh, dass es gelungen sei, die Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg vorübergehend für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen zu können.

Saualm steht zum Verkauf

Eine ehemalige Unterbringung für Asylwerber steht indes zum Verkauf. Einst war die Sonderanstalt auf der Kärntner Saualm eines der Lieblingsprojekte des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider. Sein Nachfolger, Gerhard Dörfler (FPÖ), schloss 2012 die umstrittene Institution.

Nun wird die Immobilie zum Verkauf angeboten, berichtet die „Kleine Zeitung“ in ihrer Freitagsausgabe. Laut Homepage von Meilenstein Realitäten beträgt der Kaufpreis 1,9 Millionen Euro. „Die Saualm ist ein alm- und waldreiches Gebiet mit einem hohen Erholungsfaktor“ – so wird das Objekt angepriesen. 1958 als Außenstelle eines Klosters erbaut, fand das Gebäude später Verwendung als Sommerferienquartier für Jugendliche und wurde schließlich zur Unterbringungsstätte für Asylwerber. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2014)

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