Ebola: Zweiter Todesfall in den USA

Martin Salia verstarb in Nebraska an den Folgen des Ebola-Virus'.
Martin Salia verstarb in Nebraska an den Folgen des Ebola-Virus'.(c) APA/EPA/Mike DuBose / United Met
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Ein Ebolapatient verstarb im Bundesstaat Nebraska. Auch Flugreisende aus Mali sollen in den USA in Zukunft auf Ebola untersucht werden.

Zum zweiten Mal seit Ausbruch der Ebola-Seuche in Westafrika ist ein Patient an dem Virus in den USA verstorben. Der am Samstag in die USA ausgeflogene Arzt Martin Salia starb am frühen Montagmorgen in Nebraska, wie das Krankenhaus bestätigte. Der 44 Jahre alte Arzt war zwei Tage vorher in das Krankenhaus gebracht worden, in dem schon zwei Ebolakranke erfolgreich behandelt worden waren. Bei ihm war die Krankheit aber schon deutlich weiter fortgeschritten.

Der erste Todesfall durch das Ebola-Virus in den USA war Thomas Eric Duncan. Der Liberianer war im September nach Texas gereist und dort verstorben.

Auch Einreisende aus Mali werden kontrolliert

Aus Angst vor einem umfassenden Ebola-Ausbruch in den USA werden dort nun auch Flugreisende aus dem westafrikanischen Mali untersucht. Das US-Heimatschutzministerium unternahm diesen Schritt am Sonntag (Ortszeit) nach eigenen Angaben auf Empfehlung der Seuchenbehörde CDC. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem in Mali mehrere Ebola-Fälle bestätigt worden waren.

Täglich reisen etwa 15 bis 20 Menschen von Mali in die USA, eine direkte Flugverbindung gibt es allerdings nicht. Die USA lassen bereits Reisende aus den am stärksten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea untersuchen und bitten diese darum, 21 Tage lang auf erhöhte Temperaturen und andere Symptome zu achten.

EU erhöht Hilfsgelder

Die EU-Kommission hat ihre Hilfe für die Opfer von Ebola um 29 Millionen Euro aufgestockt. Damit hat sich die Gesamtsumme der Kommission auf 373 Millionen Euro erhöht, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit. Insgesamt wurden in der EU bisher 1,1 Milliarden Euro aufgebracht, um Ebola zu bekämpfen bzw. die Ausbreitung zu verhindern.

Die 29 Millionen Euro teilen sich in 17 Millionen für den Transport lebenswichtiger Bereiche in die betroffenen Länder, die Evakuierung von angesteckten Helfern, sowie die Ausbildung von Gesundheitsarbeitern an Ort und Stelle. Zwölf Millionen Euro gehen als Unterstützung in die Nachbarländer, um diese auf den Ausbruch von Ebola vorzubereiten und Frühwarnsysteme einzurichten.

"Muss noch viel getan werden"

Der Ebola-Koordinator und Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, Christos Stylianides, war zuvor von einer viertägigen Reise in die Ebola-Krisenländer Sierra Leone, Liberia und Guinea zurückgekehrt. Er verwies auf die schwierigen Begleitumstände und "wie viel noch getan werden muss, um die Ausbreitung von Ebola zu stoppen".

Schweden hat zuletzt angekündigt, im Rahmen des EU-Zivilschutzmechanismus 42 Mediziner, Krankenschwestern und weiteres Gesundheitspersonal in die betroffenen Gebiete zu entsenden. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis sagte, "wir werden nicht aufgeben, bis Ebola besiegt ist".

(APA/dpa/Red.)

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