Die spektakuläre Flucht einer 19-Jährigen aus den Fängen der Terrormiliz endete nun in Haft. Die Mutter hatte die junge Frau aus Syrien heimgeholt.
Die Odysee der 19-jährigen Niederländerin Aicha, die von ihrer Mutter aus den Fängen der Terrormiliz IS befreit wurde, ist vorbei: Und die vorläufige Endstation ist eine Gefängniszelle. Bei ihrer Ankunft in den Niederlanden in der Nacht auf Donnerstag wurde die junge Frau sofort festgenommen, wie mehrere Medien berichteten. Ihr wird Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Die junge Frau aus Maastricht, die einmal Sterlina hieß, war zum Islam übergetreten, hatte sich rasch radikalisiert. Im Februar 2014 reiste sie nach Syrien, um sich dort dem Jihad, dem "Heiligen Krieg" anzuschließen. Schon damals hatte ihre Mutter versucht, einzugreifen: Sie informierte die Polizei über die Reisepläne ihrer Tochter, woraufhin deren Pass für ungultig erklärt wurde. Doch mit ihrem Personalausweis gelangte die junge Frau in die Türkei - derzeit der wichtigste "Hub" für Extremisten, die sich dem IS anschließen wollen - und von dort aus weiter nach Syrien.
Mit der Burka nach Syrien
Dort heiratete sie auch einen niederländisch-türkischen Jihadisten, der laut "Spiegel" einst Soldat in der holländischen Armee gewesen war. Doch das "Kalifat" entpuppte sich für die junge Frau rasch als als Hölle auf Erden, und so setzte sie einen Hilferuf ab.
Ihre Mutter reagierte, kaufte sich eine Burka, und reiste verhüllt nach Syrien, genauer nach Raqqa, in die Hauptstadt des sogenannten Kalifats. Tatsächlich gelang es ihr, die Tochter zu finden und zunächst in die Türkei zu bringen. Von dort aus reisten sie Mittwochabend zurück in die Niederlande, nachdem die Probleme wegen ihres ja für ungültig erklärten Passes geklärt waren.
(Red.)