Leipziger Buchmesse eröffnet: Buchpreis für Historiker

(c) AP (Matthias Rietschel)
  • Drucken

Zum Auftakt der Buchmesse wurde der Historiker Karl Schlögel mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Trotz Krise erwarten sich die Händler gut Umsätze.

Die Leipziger Buchmesse samt Literaturfest "Leipzig liest" mit 1500 Autoren ist am Mittwoch Abend mit einem Festakt im Gewandhaus eröffnet worden. Der Historiker Karl Schlögel wurde mit dem mit 15.000 Euro dotierten Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Der 61-Jährige wurde für sein aktuelles Buch "Terror und Traum. Moskau 1937" und sein Lebenswerk gewürdigt. "Sein fulminantes Buch hat es der Jury sehr leicht gemacht, die Jury-Sitzung war noch nie so kurz", sagte Leipzigs Kulturbürgermeister Georg Girardet (FDP).

Umsatz steigt trotz Krise

Ungeachtet der Wirtschaftskrise ist die Buchbranche in Deutschland in guter Stimmung. 2008 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres lag das Umsatzwachstum sogar bei 1,7 Prozent, wie der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, am Mittwoch vor der Eröffnung der Buchmesse in Leipzig berichtete. "Vielleicht greifen die Leute jetzt in der Finanzkrise eher zum Buch, um die Welt zu verstehen."

Auf der Leipziger Buchmesse, die im Gegensatz zur Bücherschau in Frankfurt/Main ihren Fokus auch auf die Leser richtet, werden bis zum Sonntag um die 100.000 Messe-Besucher erwartet. Mehr als 2000 Aussteller aus 38 Ländern sind zu Gast. Trotz Absagen von Brockhaus und einiger Kleinverlage zeigte sich Leipzigs Messe-Chef Wolfgang Marzin nach Jahren des Aussteller-Wachstums sicher: "Die Buchmesse ist so facettenreich und interessant wie nie."

Laut Branchen-Monitor Buch des Börsenvereins gab es im vergangenen Jahr kräftige Zuwächse bei der Belletristik (7,7 Prozent) und bei Sachbüchern (6,7). Fast ein Drittel der Buchhändler geht laut einer Umfrage von einer guten bis sehr guten Umsatzentwicklung in diesem Jahr aus. Zwei Drittel rechnen mit durchschnittlichen Umsätzen. "Die Finanzkrise wird den Wettbewerb unter den Verlagen und Buchhandlungen weiter ankurbeln", sagte Honnefelder.

Vier Tage lang wird gelesen

Hauptberufliche Schriftsteller und Hobby-Autoren sind vier Tage und Nächte lang in den Messehallen und an 300 Orten in der Stadt zu Gast. Technischer Star der Schau wird voraussichtlich das E-Book. Es gibt 20 Veranstaltungen, die sich mit dieser heiß diskutierten Neuerung befassen. "Es wird viel über E-Bücher geredet, man kann sie auch sehen. Aber über-über-überwiegend sehen Sie gedruckte Bücher", sagte Buchmesse-Direktor Oliver Zille.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.