Landesrat Hans Mayr will eigenständigen Weg fortführen – und hat eigene Probleme.
Salzburg. Hans Mayr war selbst im Herbst 2013 über Nacht von Frank Stronach als Salzburger Parteichef abberufen und durch Klubobmann Helmut Naderer ersetzt worden. Mayr ist aber nach wie vor Landesrat des Teams Stronach. „Natürlich bin ich nicht erfreut“, sagt Mayr im Gespräch mit der „Presse“ über die Turbulenzen in der Bundespartei. „Wir werden uns in die Bundesangelegenheiten aber nicht einmischen.“ Er hofft auf baldige Beruhigung.
„Wir zeigen in Salzburg, dass der neue Weg in der Politik, für den Frank Stronach steht, funktioniert“, erklärt Mayr. Salzburg reduziere Schulden und richte Bürgerräte ein, nannte er als Beispiele. Mayr sieht sich in einer vergleichsweise privilegierten Position: Als Mitglied in der Regierung könne das Team Stronach in Salzburg auch etwas umsetzen.
Die Turbulenzen auf Bundesebene sind jedenfalls das Letzte, was das Team Stronach Salzburg brauchen kann. Schließlich hat die Salzburger Landesgruppe, die seit eineinhalb Jahren in einer ungewöhnlichen Koalition mit ÖVP und Grünen sitzt, genug eigene Probleme und Pannen.
Erst unlängst machten SMS die Runde, in denen Landesrat Hans Mayr Bekannte und Freunde um unterstützende Anrufe während einer Radiosendung bat, in der er zu Gast war. Eine Informationstour über die neue Wohnbauförderung gemeinsam mit einer Bank musste Mayr nach Kritik der Landtagsopposition absagen. Am schwersten wiegt aber der Vorwurf, dass eine Parteimitarbeiterin vor der Landtagswahl im Mai 2013 Unterstützungserklärungen mit einem eigentlich von der Wohnsitzgemeinde zu leistenden Beglaubigungsstempel versehen hat.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2014)