Lufthansa wird AUA ohne strenge Auflagen übernehmen können

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EU-Verkehrs-Kommissar Antonio Tajani ist überzeugt, dass es durch die AUA-Übernahme durch die Lufthansa zu keinem Problem mit der Marktkonzentration kommt. Daher werde es wohl keine strengen Auflagen geben.

EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani erwartet bei der Lufthansa-Übernahme der Austrian Airlines (AUA) keine strengen Auflagen. "Ich bin überzeugt, dass wir kein Konzentrationsproblem bekommen werden", sagte Tajani gegenüber der "Wirtschaftswoche". Tajani betonte ausdrücklich, dass er den Wettbewerb in Europa für intakt halte.

Wenn einer geht, kommt der nächste

"Wenn Airlines den Markt verlassen, werden wir auch wieder Neueintritte sehen", meinte Tajani. Bei der Übernahme von Brussels Airlines hatte die EU-Kommission Lufthansa erstmals zur Auflage gemacht, einen Wettbewerber für bestimmte Strecken zu suchen, um eine Monopolstellung zu vermeiden.

Riesenverlust zum Abschied

Die AUA hatte ihr voraussichtlich letztes Jahr als eigenständige Fluggesellschaft mit einem Verlust von 430 Millionen Euro beendet. Wirtschafts- und Finanzkrise, hohe Spritkosten und Wertberichtigungen auf Flugzeuge hinterließen tiefe Spuren in der Bilanz der österreichischen Fluggesellschaft. Den Nettoverlust für 2008 bezifferte das Unternehmen auf 429,5 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte die Airline noch einen kleinen Gewinn von 3,3 Millionen Euro erzielt.

(APA)

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