Hackangriff auf Sony: Spuren führen angeblich nach Nordkorea

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Nun sind auch Sony-Mitarbeiter-Daten im Netz entdeckt worden. Die Untersuchungen konzentrieren sich US-Berichten zufolge auf Nordkorea. Indes bestreitet ein nordkoreanischer Diplomat die Beteiligung an dem Angriff.

Sony Pictures, die Filmstudios des japanischen Herstellers, sind nach wie vor damit beschäftigt das Ausmaß des Hackangriffs zu eruieren. Nicht nur, dass einige der Computersysteme noch nicht wieder reaktiviert werden konnten, tauchten bereits einige Kopien von noch unveröffentlichten Filmen im Internet auf. Darunter auch das Kindermusical "Annie", der Weltkriegsfilm "Ein Herz aus Stahl" und die Nordkorea-Satire "The Interview".

Nach den Filmen sind nun auch zahlreiche Mitarbeiter-Daten durchgesickert. Das berichten zumindest US-Medien. Demnach soll eine Liste veröffentlicht worden sein, die Informationen zu 3800 Mitarbeitern preisgeben.

Angreifer noch nicht identifiziert

Nach wie vor ist ungeklärt, wer hinter den Angriffen tatsächlich steckt. Sony hat aufgrund des Ausmaßes und intern vorliegender Informationen bereits das FBI um Hilfe angefragt. Zudem wurde dem Unternehmen angeblich von den nach wie vor anonymen Hackern, dass weitere Veröffentlichungen von Interna folgen sollen.

Wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, gehe man bei Sony Hinweisen nach, dass Nordkorea hinter den Angriffen stecken könnte.

Diktator-Satire "The Interview" als Motiv?

Anlass dafür könnte der Film "The Interview" sein. Die Politsatire handelt von einem Journalisten, der den machthabenden Diktator Kim Jong-un interviewen soll. Ein Vorwand, denn eigentlich soll er ihn töten.

In Nordkorea hat bereits die Ankündigung des Films hohe Wellen geschlagen. Das Land hatte bei den Vereinten Nationen bereits Beschwerde eingereicht. Der Film sei Nordkorea zufolge eine "Kriegshandlung" und unterstütze den "Terrorismus". Der Botschafter Nordkoreas forderte vom Generalsekretär der Vereinten Nationen ein Verbot des Films.

Untersuchungen halten an

Bislang gibt es keine offizielle Bestätigung, dass Nordkorea tatsächlich für den Hackangriff verantwortlich zeichnet. Die Hackergruppe, es ist aufgrund des Ausmaßes von einer größeren Anzahl von Personen auszugehen, hinterließ lediglich auf den Startbildschirmen unter dem Namen GOP (Guardians of Peace) die Nachricht, dass man weitere sensible Daten veröffentlichen wird.

Nordkorea bestreitet Beteiligung

Ein in New York lebender nordkoreanischer Diplomat erklärte kürzlich: "Nordkorea in Verbindung mit Hackangriff auf Sony Pictures ist ein weiterer Versuch das Land anzugreifen". Er ergänzte: "Mein Land erklärte sich zudem öffentlich bereit, sich an die internationalen Richtlinien zur Bekämpfung von "Hacking" und "Piracy" zu halten".

Sony will sich öffentlich nicht zu den laufenden Untersuchungen äußern.

>> Zum Bericht von Recode

>> Zum Bericht von The Guardian

(bg)

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Sony: Kein finanzieller Schaden durch Hackerangriff

Michael Lynton, Sonys Studiochef, erklärte kürzlich, dass der Schaden zur Gänze von der Versicherung gedeckt ist. Man war von Kosten von bis zu 500 Millionen Dollar ausgegangen.

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