Fimbag will Hypo-Töchter nicht verkaufen

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Der Aufsichtsratschef Hannes Androsch spricht sich für einen Konkurs der Hypo-Bad-Bank Heta aus.

Beim Verkauf der Ost-Töchter der Hypo Alpe Adria ist ein neues Problem aufgetaucht: Die staatliche Bankenbeteiligungsgesellschaft Fimbag, an die die Hypo-Balkantöchter Ende November übertragen worden waren, sieht sich außerstande, für die Republik den Verkauf der Balkanbanken zu vollziehen, ohne dass der Bieterprozess ganz neu gestartet wird. „Wenn wir das übernehmen müssen, dann nur mit einer Neuausschreibung“, sagte der Aufsichtsratschef der Fimbag, Hannes Androsch, am Freitagnachmittag zur Austria Presseagentur APA.

Im Finanzministerium ist man hingegen der Meinung, dass der Bieterprozess zwar neu gestartet werden müsse, allerdings nur mit jenen Interessenten, die am ersten Ausschreibungsverfahren beteiligt waren.

In ein nicht abgewickeltes Verfahren dürfe die Fimbag gar nicht einsteigen, erklärte Androsch. Das sei dem gesetzlichen Auftrag nach nur mit einem völlig neuen Verfahren möglich. Die Fimbag habe das Finanzministerium darüber bereits informiert.

Verkauf an US-Fonds geplatzt

Bisher hatte die Hypo-Bad Bank Heta die Verkaufsverhandlungen geführt. Ende November war der geplante Verkauf an den US-Fonds Advent und die Osteuropabank EBRD aber vorerst geplatzt. Den Verkaufsprozess sollte nun die Fimbag weiterführen. EBRD-Insider hatten – "Die Presse" berichtete – zu Beginn dieser Woche bezweifelt, ob die Fimbag die Kapazitäten dafür habe.

Seit Ende Oktober – als die staatliche Krisenbank Hypo Alpe Adria zerlegt wurde – ist die Südosteuropaholding samt sechs operativer Balkanbanken vorübergehend bei der ÖIAG-Tochter Fimbag (Finanzmarktbeteiligung Aktiengesellschaft des Bundes) geparkt.
Hannes Androsch sprach sich am Freitag auch dafür aus, die Heta in der ersten Jahreshälfte 2015 in Konkurs zu schicken. Das liegt freilich nicht im Einflussbereich der Fimbag. Die Konkursvariante war zuletzt auch vom Finanzministerium nicht dezidiert ausgeschlossen worden. Dort hatte es geheißen, jetzt würden zwei Wirtschaftsprüfungskanzleien die Assets der Abbaubank durchleuchten, danach werde man auf Basis der dabei gewonnenen Fakten Entscheidungen treffen. (APA/Red.)

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