JOSEF F. wurde am 9. April 1935 in Amstetten geboren. Er wuchs als Einzelkind auf, besuchte in seiner Heimatstadt die Volks- und Hauptschule und absolvierte danach eine Lehre als Elektromechaniker und Elektrotechniker. Die dabei erworbenen Kenntnisse waren ihm Jahrzehnte später nützlich, als er seinen Keller in ein Verlies umbaute, in dem seine Tochter und drei mit ihr gezeugte Kinder bis zu ihrer Befreiung im April 2008 ausharren mussten.
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Nach der Gesellenprüfung begann Josef F. als Elektriker bei der VOEST zu arbeiten. Abends besuchte er die Werkmeisterschule und einen Vorbereitungskurs für die HTL. Als er seinen Job verlor, erlahmte auch sein Interesse an schulischer Fortbildung. Mit 34 wurde er Betriebsleiter einer Amstettner Betonfirma, wo er 1971 kündigte, um die österreichische Generalvertretung eines dänischen Betonrohrbau-Unternehmens zu übernehmen. Diese Tätigkeit übte Josef F. bis zu seiner Pensionierung aus.
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Vom Ruhestand ist sein Verteidiger RUDOLF MAYER, der im Vorjahr seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, noch weit entfernt. Er gilt als einer der meistbeschäftigten und gefragtesten Vertreter seiner Zunft. Zu seinen Klienten zählten die Giftmischerin Elfriede Blauensteiner und der Favoritner Mädchenmörder Herbert P. Der Sohn eines Opernsängers hatte erst spät sein Interesse an der Juristerei entdeckt: Er arbeitete unter anderem als Kellner, Schauspieler und Bewährungshelfer, ehe er mit 29 Rechtswissenschaften zu studieren begann.
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Seit 20 Jahren ist Mayer "groß im Geschäft". Die Vertretung von Josef F. sei "nicht mein größer Fall", versicherte er unlängst: "Das internationale Interesse am ersten Briefbomben-Prozess war sicher größer."
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Richterin ANDREA HUMER ist seit 1998 am Landesgericht St. Pölten tätig und gilt als souveräne Richterin und Expertin für Sexualstrafrecht.
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Ihre Laufbahn hat sie als Untersuchungsrichterin begonnen, heute ist sie Vorsitzende bei Schwur- und Schöffenverhandlungen in Strafsachen und Senatsmitglied im Berufungssenat für bezirksgerichtliche Strafsachen. Zu ihrem Privatleben gab sich die Mittvierzigerin vor kurzem bewusst bedeckt: "Ich will weiterhin unerkannt meine Kipferln kaufen können."
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Staatsanwältin CHRISTIANE BURKHEISER (33) hat den Inzest-Fall von der ersten Stunde an betreut: Die junge Anklägerin hatte am 19. April 2008 Journaldienst, als die Causa ins Rollen kam.
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Burkheiser gilt behördenintern als sehr engagiert. Burkheiser hatte im Mai 2007 die Richteramtsprüfung abgelegt, zwei Monate später begann sie bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten.
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Die handelnden Personen
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