New Yorks Bürgermeister Bill De Blasio glaubt an ein Überwinden der Kluft zwischen Polizei und Bevölkerung. Aber dafür müsse das Problem offen angesprochen werden.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sieht in der Kluft zwischen Polizei und Bevölkerung ein "fundamentales Problem" der USA. Nach den Demonstrationen gegen extreme Polizeigewalt gegenüber Schwarzen sagte de Blasio am Sonntag im TV-Sender ABC: "Wir müssen offen über die historische Rassendynamik sprechen, die dem Problem zugrunde liegt".
De Blasio äußerte sich optimistisch darüber, dass eine Verständigung zwischen weißen Polizisten und schwarzen Mitbürgern hergestellt werden könne. Er selbst ist mit einer Afroamerikanerin verheiratet und hat, wie er sagte, seinen Sohn Dante vor Begegnungen mit der Polizei warnen müssen. Als Teil der Lösung bezeichnete er Schritte, die New York inzwischen eingeleitet habe: Lehrgänge für die Polizei im friedlicheren Umgang mit verdächtigen Personen und die Ausstattung mit Kameras an ihrer Uniform.
"Wir kommen nicht weiter, wenn wir die Bevölkerung oder die Polizei schlechter Absichten bezichtigen oder sie beschuldigen, ihre Aufgabe nicht zu erfüllen", sagte er. Auf die höhere Kriminalität unter Schwarzen angesprochen, verwies der Bürgermeister auf die "mangelnde ökonomische Fairness" in den USA. Allein in New York lebten 46 Prozent der Bürger in Armut, landesweit liege der Anteil bei einem Drittel.
(APA/Dpa)