Indische Firma stoppt nach Medikamentenskandal alle Studien

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In Deutschland wurden 80 Generika vom Markt genommen. In Österreich sind möglicherweise sechs Präparate mit gefälschten Daten zugelassen.

Nach der mutmaßlichen Fälschung von Arzneimittelstudien hat die beschuldigte indische Firma alle Studien ausgesetzt. "Und zwar so lange, bis alle Streitfragen aus dem Weg geräumt sind", sagte eine Sprecherin von GVK Biosciences am Dienstag in Hyderabad. Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe seien nur die laufenden Studien noch zu Ende geführt worden.

Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn hatte 176 Zulassungen für sogenannte Generika (Nachahmer-Medikamente) geprüft und 80 gestoppt. Sie dürfen nicht mehr in deutschen Apotheken verkauft werden. Es lägen aber keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren für Patienten vor. Laut AGES könnten in Österreich sechs Präparate mit gefälschten Daten zugelassen worden sein. Bisher aber lagen auch hier keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren vor, hieß es am Sonntag.

GVK Biosciences führt nach eigenen Angaben für etwa 40 Pharmahersteller derartige Medikamentenstudien durch. Die Kunden kämen unter anderem aus Europa, den USA, Indien und Südostasien. Bisher seien dem Unternehmen noch keine juristischen Konsequenzen angedroht worden. "Wir haben noch nicht von unseren Kunden gehört", sagte die Sprecherin.

(APA/dpa)

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