Onlinehandel: Die Euros rollen ins Ausland

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Drei Viertel der österreichischen Internetuser kaufen online ein, 82 Prozent davon im Ausland. Die großen Profiteure sind Amazon und Zalando.

Wien. Wer online einkauft, ist meist grenzüberschreitend unterwegs – ohne dass ihm das immer bewusst ist. Erst bei den Versandkosten zeigt sich häufig, dass es doch einen Unterschied macht, ob man in Österreich, Deutschland oder gar in Übersee bestellt.

Eine Umfrage des Zahlungsdienstleisters PayPal gibt Einblicke, wie vernetzt der Handel im Internet ist. Demnach kaufen Österreichs Online-Shopper zu 77 Prozent in Deutschland ein. Das liegt vor allem an Versandriesen wie Amazon und Zalando. Wer Amazon.at eintippt, landet automatisch auf Amazon.de. Der US-Konzern betrachtet Österreich als Teil des deutschsprachigen Markts.

Ausländische Webshops abseits von Deutschland werden von Österreichs Onlinekunden deutlich weniger oft besucht: Nummer zwei in Europa ist Großbritannien mit 13 Prozent, gefolgt von den Niederlanden (sechs Prozent), der Schweiz (fünf Prozent), Frankreich (vier Prozent), Italien (vier Prozent) und Spanien (zwei Prozent).

Außerhalb Europas sind die USA – 13 Prozent der österreichischen Online-Shopper haben laut PayPal dort bereits eingekauft – beliebtestes Einkaufsland der Österreicher, noch vor China (neun Prozent) und Hongkong (fünf Prozent).

In den vergangenen zwölf Monaten haben drei Viertel der österreichischen Internetuser online eingekauft, 82 Prozent davon im Ausland. Der Umfrage zufolge werden vor allem typische Weihnachtsgeschenke wie Bücher, Spiele und Filme sowie Unterhaltungselektronik im Web gekauft.
Schätzungen zufolge geben österreichische Kunden pro Jahr rund drei Mrd. Euro in ausländischen Webshops aus. Laut dem deutschen Handelsinstitut EHI fließen davon rund 380 Mio. Euro an Amazon.

Als einer der wenigen österreichischen Händler war DiTech mit geschätzten 38 Mio. Euro bei den Online-Umsätzen vorn dabei – bis der stark expansive Elektronikhändler im Frühjahr in den Konkurs schlitterte. (APA/RED)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.12.2014)

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