Russland droht der Ukraine mit Handelssanktionen

imago/ITAR-TASS
  • Drucken

Dmitri Medwejew, der russische Premier, erklärte: "Wir werden die ukrainische Wirtschaft nicht länger unterstützen."

Der Konflikt zwischen Moskau und Kiew tobt nicht nicht nur militärisch, sondern längst auch wirtschaftlich, vor allem im "Gas-Krieg". Russland droht der Ukraine wegen deren Annäherung an die Europäische Union jetzt mit Sanktionen im bilateralen Handel. "Wir werden die ukrainische Wirtschaft nicht länger unterstützen. Es ist eine Last, und um ehrlich zu sein, sind wir es leid", schrieb der Ministerpräsident Dmitri Medwedew in einem am Montag veröffentlichten Beitrag der "Nesawissimaja Gaseta".

Die russische Regierung habe über Jahre der Führung in Kiew großzügige Handelsbeziehungen eingeräumt und damit die Wirtschaft des Nachbarlandes unterstützt. Dies werde sich ab sofort ändern. Der bilaterale Handel werde auf eine rein "rationale und pragmatische" Grundlage gestellt. Dabei stünden die russischen Interessen an erster Stelle.
Medwedew fügte hinzu, dass die von Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken gebildete Zollunion den Warenfluss aus der Ukraine einschränken werde. Dies würde der Ukraine rund 15 Milliarden Dollar an Einbußen bringen.

Brüssel-Reise des ukrainischen Premiers

Die Veröffentlichung des Artikels fällt zusammen mit einer Brüssel-Reise des ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk, der am Montag Gespräche mit führenden EU-Vertretern führt. Die ukrainische Regierung strebt engere Beziehungen zum europäischen Staatenbund an. Dies ist eine der Ursachen für den Konflikt der Kiewer Regierung mit den prorussischen Separatisten im Osten des Landes.

(APA/Reuters)

Mehr erfahren

Außenpolitik

Ukraine: „Wir müssen wieder bei null anfangen“

Das ostukrainische Städtchen Ilowajsk wurde bei Kämpfen zwischen Separatisten und ukrainischen Militärs schwer getroffen. Hilfe für den Wiederaufbau gibt es kaum, die Menschen sind sich selbst überlassen.
Der ukrainische Präsident Poroshenko mit EU-Minister Hahn im Gespräch
Außenpolitik

Ukraine bittet um Finanzhilfe - EU will noch abwarten

Die EU werde eine weitere Finanzspritze erst gewähren, wenn die geforderten Reformen vorangetrieben werden. Diplomaten gehen davon aus, dass die Ukraine erneut 12 Milliarden Euro benötigen wird.
Außenpolitik

"Putin half erst, als Ukrainer uns faktisch vernichtet hatten"

Andrej Purgin, Separatistenführer der „Donezker Volksrepublik“, bestätigt russische Waffenlieferungen und erhebt Anspruch auf die Hafenstadt Mariupol und Slawjansk.
Außenpolitik

Berlin und Paris mahnen Kiew zu Reformeifer

Angela Merkel und Francois Hollande erhöhten den Druck auf den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko.
Außenpolitik

Ukraine: Ein Opernhaus mitten im Krieg

Der Direktor der Donbass Opera in Donezk freut sich über den 15.000-Euro-Scheck Anna Netrebkos, der für so viel Aufsehen sorgte. Trotz Krieg und Geldnöten will er weitermachen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.