UN-Experte: Ein Wiener Jihad-Mädchen "ist tot"

Die zweite Jugendliche sei verschwunden, hieß es. Vorerst wurde die Meldung aber nicht bestätigt.

Nach Angaben eines hochrangigen Experten des Anti-Terror-Komitees des UN-Sicherheitsrates (CTED), des Israeli David Scharia, soll eines der im Frühjahr aus Wien in den Jihad nach Syrien gereisten bosnischstämmigen Mädchen ums Leben gekommen sein. Die andere sei verschwunden, erklärte Scharia in einem vor kurzem veröffentlichten Interview mit dem israelischen Internetportal "ynet".

"Wir haben erst kürzlich die Information über zwei 15-jährige aus Bosnien stammende Mädchen erhalten, die aus Österreich, wo sie in den vergangenen Jahren gelebt haben, ausgereist sind. Alle, sowohl ihre Familien als auch die Geheimdienste beider Länder, suchen nach ihnen. Sie wurden vom Islamischen Staat rekrutiert. Eine ist bei den Kämpfen in Syrien umgekommen, die andere ist verschwunden", erklärte Scharia gegenüber "ynet". Eine Bestätigung für diese Angaben gab es allerdings nicht. Aus dem österreichischen Innenministerium hieß es am Mittwoch gegenüber der APA lediglich, man kommentiere grundsätzlich keine Einzelfälle.

Die beiden Wiener Mädchen Samra K. und Sabina S - ihre Eltern sind bosnische Flüchtlinge - waren im April verschwunden und hatten angegeben, in Syrien kämpfen zu wollen. Mit dem Flugzeug reisten sie zuerst nach Ankara und dann weiter ins südtürkische Adana. Danach verlor sich ihre Spur.

Der im Zuge einer Großrazzia in Österreich festgenommene Prediger Mirsad O. alias "Ebu Tejma" soll nach Medienberichten die 15 bzw. 16 Jahre alten Mädchen in den Jihad getrieben haben. O. streitet dies ab und klagte gegen die Zeitungen "Österreich" und "Heute": Bis jetzt gibt es kein rechtskräftiges Urteil.

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