Zumindest dieser außenpolitische Erfolg bleibt Barack Obama:
Wenn er schon keinen Frieden im Nahen Osten vermittelte, den Irak nicht befriedete und Afghanistan nicht von den Taliban befreite, dann könnte Obama jetzt zumindest als der Präsident in die Geschichtsbücher eingehen, der die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba wieder normalisierte.
Nach mehr als 50 Jahren sollen die Sanktionen nach und nach beendet werden, die ein Überbleibsel aus einer Zeit sind, als die Welt noch recht simpel in Schwarz und Weiß einzuteilen war. Politisch haben sie wenig gebracht, Fidel Castro konnte sich 49 Jahre lang an der Macht halten – länger als jeder nicht monarchische Herrscher der Welt. Geschadet haben sie vor allem den Bewohnern der Insel.
Die Annäherung, die bisher an ideologischen US-Politikern gescheitert ist, ist ein überfälliger Schritt – aber auch ein gefährlicher. Wenn sich die USA diese Normalisierung nicht mit weitgehenden Zugeständnissen Kubas abkaufen lassen, dann hatten die 53 Jahre an Sanktionen überhaupt keinen Sinn.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2014)