''The Interview''
Nordkorea-Film als Internet-Hit

Die Nordkorea-Satire "The Interview" (Sony) sorgte in den vergangenen Wochen für viel Aufregung. Nach dem Hackerangriff auf Sony und ominösen Drohungen von "9/11"-artigen Attacken, entschied sich die Produktionsfirma zunächst, den Film zum geplanten Kinostart am 25. Dezember nicht zu zeigen. Es kam anders.
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Ende Dezember lief "The Interview" doch an, wenngleich auch nicht in den Kinos großer US-Ketten. Zum Auftakt spielte der Film eine Million Dollar ein. Erfolgreicher war das Online-Vertriebsmodell. Dem Filmstudio zufolge wurde der Film bis 4. Jänner 4,3 Millionen Mal im Internet geliehen oder gekauft - das entspricht Einnahmen von 31 Millionen Dollar.Worum geht es eigentlich in der "umstrittenen" Komödie?
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In der Satire von Seth Rogen und Evan Goldberg spielen James Franco und Rogen zwei Journalisten, die von der CIA mit einem Attentat auf den nordkoreanischen Leader Kim Jong-un (gespielt von Randall Park) beauftragt werden.
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Zunächst hatte Sony den Kinos die Entscheidung überlassen, ob sie den Streifen zeigen wollen, berichtete das "Wall Street Journal". US-Präsiden Barack Obama hatte den Amerikanern empfohlen "ohne Angst ins Kino" zu gehen.Carmike Cinemas, die viertgrößte Kinokette der USA, beschloss kurze Zeit später trotzdem, den Film nicht in das Kinoprogramm zu nehmen. Auch die New Yorker Premiere wurde abgesagt.
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Ermittler waren sich "zu 99 Prozent sicher", dass Nordkorea dahinter stecke, schreibt die "Washington Post". Das "Wall Street Journal" berichtete, dass die Drohung von denselben Personen stammt, die Ende November die Computersysteme von Sony Pictures angegriffen hatten. Nordkorea wies die Vorwürfe zurück.Mehrere Sony-Filme, darunter das Kriegsdrama "Fury", und das Skript vom neuen James-Bond-Film "Spectre" waren im November gestohlen worden:
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Das Drehbuch ist laut Waltz, der in "Spectre" den Bösewicht spielt, "eine sehr frühe Version, von der kaum noch was übrig ist im aktuellen Skript". Den Hacker-Angriff bezeichnet er als "selbstgerecht und wichtigtuerisch". "Was kaputt zu machen, ist sehr leicht, was aufzubauen, sehr schwer."
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Zurück zu "The Interview": Die ersten Reaktionen von nordamerikanischen Filmschaffenden auf die vorläufige Absage des Kinostarts fielen heftig aus:
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Schauspieler zeigten sich enttäuscht von der Absage. Ben Stiller: "Es ist wirklich schwer zu glauben, dass das die Antwort auf eine Bedrohung der freien Meinungsäußerung hier in Amerika ist."
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Talkmaster Jimmy Kimmel sprach von einem "unamerikanischen Akt der Feigheit, der terroristische Handlungen bestätigt und einen ungeheuerlichen Präzedenzfall schafft"."Meiner Meinung nach ist es skandalös, dass Kinos 'The Interview' nicht zeigen werden. Wird nun jeder Film nach einer anonymen Drohung rausgenommen?", twitterte Filmregisseur Judd Apatow.
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"Ein trauriger Tag für die Kreativität", schrieb Steve Carell auf Twitter. Wie es aussieht wird ein anderes Filmprojekt, in dem Carell direkt involviert ist, erst gar nicht realisiert. Laut "Deadline.com" steigt die zum Filmstudio 20th Century Fox zugehörige Produktionsfirma New Regency aus dem Nordkorea-Thriller "Pyongyang" aus. Steve Carell hätte die Hauptrolle spielen sollen. Die Dreharbeiten hätten im März 2015 beginnen sollen.
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In Nordamerika ist "The Interview" also doch angelaufen. Wie sieht es hierzulande aus? Der Film hätte am 6. Februar in Österreich starten sollen. Gegenüber der APA hieß es von Sony am 7. Jänner, dass die Komödie hierzulande nicht anlaufen wird. Am 8. Jänner gab Sony Pictures Österreich bekannt, dass die Komödie nun doch anlaufen wird. Kinostart: 6. Februar.
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