Sonntagsöffnung: Gegenbefragung der Gewerkschaft

(c) Clemens Fabry
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Bis zu 30.000 Angestellte im Wiener Handel werden von der Gewerkschaft über eine Tourismuszone befragt.

Wien. Nachdem die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) kürzlich ihre Mitglieder über eine Tourismuszone samt dortiger Sonntagsöffnung befragt hat (rund drei Viertel der Unternehmer votierten dafür), kontert die Gewerkschaft nun mit einer Urabstimmung unter den Handelsangestellten über eine Wiener Tourismuszone. Bis zu 30.000 Mitarbeiter sollen im ersten Quartal 2015 ihre Meinung zum Thema kundtun können, hieß es am Donnerstag seitens der Gewerkschaft.

Befragt werden aber nicht alle 90.000 Angestellten des Wiener Handels, sondern nur 25.000 bis 30.000, kündigte Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp Wien (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus) an. Fragen will die Gewerkschaft nur im klassischen Einzelhandel – also etwa die Bereiche Lebensmittel, Textil, Möbel oder Drogerie. Großhändler etwa aus der Auto- oder Baustoffbranche dürfen ihre Stimme nicht abgeben.

Konkret will die Gewerkschaft wissen, ob die Betroffenen für oder gegen die Sonntagsöffnung bzw. die Schaffung von Tourismuszonen in Wien sind. Aus diesem Ergebnis will der stellvertretende GPA-Bundesgeschäftsführer Karl Proyer „einen klaren Verhandlungsauftrag“ ableiten.

In welche Richtung es geht, glaubt die Gewerkschaft mit Verweis auf eine kürzlich in Auftrag gegebene Umfrage des Ifes-Instituts bereits zu wissen. 800 Angestellte im Einzelhandel wurden befragt, nur zwölf Prozent davon hätten angegeben, am Sonntag arbeiten zu wollen. Auch nach dem Hinweis auf mehr Geld und Zeitausgleich sei die Zahl nur unwesentlich auf 17 Prozent gestiegen, so Georg Michenthaler von Ifes. Er hielt auch fest: Generell liege die Bereitschaft zur Sonntagsarbeit bei jungen männlichen Mitarbeitern und Führungskräften etwas über dem Durchschnitt. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2014)


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