"Fliege mit Rakete nach Brüssel": Lauda empört über AUA-Forderung

Niki Lauda
Niki Lauda(c) (Clemens Fabry)
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Die AUA verhandelt mit OMV, Flughafen Wien und Austro Control über Spezialtarife. Niki Lauda, Chef des Billigfliegers Flyniki, ist darüber empört: "Die AUA muss endlich Flüge kürzen".

Die Übernahme von AUA-Schulden durch den österreichischen Staat ist anderen Airlines seit Monaten ein Dorn im Auge. Allen voran flyniki-Boss Niki Lauda: "Warum sollen wir die Verluste weiter zahlen und einer kranken Airline Geld geben, damit sie dann krank weiterfliegt?", fragte Lauda heute, Donnerstag, bei der Präsentation seiner Bilanzzahlen in Wien.

"Dann müssen alle günstige Tarife bekommen"

Auch Spezialtarife, über die die AUA mit OMV, Flughafen Wien und Austro Control verhandelt, stoßen dem ehemaligen Rennfahrer sauer auf: "Wenn die AUA einen günstigeren Tarif bekommt, flieg ich persönlich nach Brüssel. Aber mit einer Rakete", so seine heutige Ansage. Es gehe nicht um "Notgroschen" zur Krisenüberbrückung, sondern um ein "gemeinsames Verständnis für Standortinteressen", argumentierte die AUA bisher. Airliner Lauda zeigte sich empört: "Die AUA darf keinen Spezialtarif bekommen, sonst müssen sie mir und jeder anderen Fluggesellschaft auch einen geben."

Einmal mehr sprach Lauda von einer "enormen Wettbewerbsverzerrung" durch den Verkauf der AUA an die deutsche Lufthansa. Nach wie vor sei er überzeugt, dass der geplante Deal nicht so leicht über die Bühne gehen wird. "Die AUA hat zwei Probleme: zu hohe Kosten und zu wenig Passagiere. Sie muss endlich Flüge kürzen", so Lauda.

Sobald die Lufthansa die AUA übernommen hat, würden ohnehin Strecken und Flüge gekürzt werden. Derzeit tue die AUA nichts, um ihre Lage zu verbessern, sondern warte einfach ab, bis die Lufthansa sie übernimmt, so Lauda. Er selbst halte seine Augen und Ohren stets offen und wird "jede Lücke, die die AUA aufmacht" nützen.

(Ag.)

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