Neun Stunden lang war Nordkorea vom Internet abgeschnitten. Die Ursache ist unklar. Die USA und China wollen mit dem Vorfall nichts zu tun haben.
Inmitten der Auseinandersetzung wegen des Hackerangriffes auf das Hollywood-Studio Sony Pictures scheint nun Nordkorea Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein. Experten zufolge war in dem stalinistisch geführten Land über neun Stunden lang kein Zugang zum Internet möglich. Nachdem das Netz in Nordkorea generell als instabil gilt, könnte auch ein technisches Versagen die Ursache dafür gewesen sein.
Demnach sank die Zahl der Verbindungen aus Nordkorea zum Netz immer weiter, bis das kommunistische Land ganz offline war. US-Präsident Barack Obama hatte am Freitag eine Reaktion auf den Hackerangriff auf Sony angekündigt. Dafür macht sein Land die Führung in Pjöngjang verantwortlich. Aus US-Regierungskreisen hieß es aber, dass die USA sich nicht an Cyberangriffen gegen Nordkorea beteiligten. Den Grund für die Störungen kenne man nicht.
Bei dem Angriff auf Sony hatten Hacker im November viele vertrauliche Firmendaten erbeutet und veröffentlicht. Die Aktion war nach ihrer Darstellung eine Reaktion auf die geplante Veröffentlichung der Filmkomödie "The Interview". Sony Pictures sagte die Veröffentlichung des Filmes schließlich ab, um kurz darauf diese Ankündigung wieder zurückzunehmen. Obama bezeichnete die Angriffe auf Sony Pictures als "Cybervandalismus".
Peking drängt Washington und Pjöngjang zu Gesprächen
China hat am Dienstag ebenfalls eine Beteiligung am vorübergehenden Ausfall der gesamten Internetkommunikation in Nordkorea bestritten. Die einzige Verbindung des stalinistisch regierten Landes nach Außen geht über das Nachbarland. Berichte über ein Kappen der Verbindung durch China seien "unverantwortlich", sagte eine Sprecherin der Außenamtes in Peking.
(APA/Reuters)