Glücksspiel: Novomatic will weiterkämpfen

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Glücksspielautomaten wurden in Wien vorübergehend außer Betrieb genommen.

Wien. Lang hatte der Glücksspielkonzern Novomatic auf Risiko gespielt – doch am Ende wollte man offenbar doch keine Geldstrafen riskieren. Und so kündigte das Unternehmen am Mittwoch an, dass man sich dem Verbot von Glücksspielautomaten in Wien mit Jahresbeginn 2015 beugen werde – zumindest vorerst. Die in Wien tätigen Novomatic-Firmen würden alle betroffenen Automaten um Mitternacht „vorübergehend und vorsorglich“ außer Betrieb nehmen, wurde angekündigt.

Busse nach Bratislava

„Aufgrund der aus unserer Sicht unrechtmäßigen Reaktionen und Androhungen der Behörden und Teilen der Politik sehen wir uns nach Abwägung aller Konzerninteressen dazu gezwungen, vorerst den Betrieb von Glücksspielautomaten in Wien einzustellen“, hieß es. Die Rechtsposition von Novomatic bleibe aber unabhängig davon aufrecht, Rechtsmittel seien bereits eingebracht worden.

Unterdessen werden Wiener Automatenspieler mit Flyern über Standorte außerhalb Wiens informiert, an denen sie weiterhin spielen können. Helmut Kafka vom Automatenverband spricht gegenüber dem ORF davon, dass noch in der Silvesternacht Spieler mit Bussen nach Bratislava gebracht worden sein sollen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2015)

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