Papst bekräftigt Verbot von Abtreibungen

Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI. (c) EPA (BRUNO FONSECA)
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Papst Benedikt XVI. kritisiert jene 45 afrikanischen Staaten, die unter bestimmten Voraussetzungen - etwa bei einer Gesundheitsgefährdung der Frau - Abtreibung zugelassen haben.

Papst Benedikt XVI. hat eine "entsetzliche Gewalt" gegen Frauen in Afrika beklagt. Zugleich kritisierte er in Luanda am Freitag jene 45 afrikanischen Staaten, die unter bestimmten Voraussetzungen Abtreibung zugelassen haben. Abtreibungen seien auch bei einer Gesundheitsgefährdung der Mutter nicht zu rechtfertigen.

Grund zur Sorge sei seiner Sicht "die Politik derjenigen, die im Selbstbetrug, die 'Gesellschaftsordnung' voranzubringen, die eigentlichen Grundfesten bedrohen", sagte der Papst am Freitag in einer Rede im angolanischen Präsidialpalast in Luanda. "Wie bitter ist die Ironie derjenigen, die aus Sorge um die Gesundheit der 'Mütter' für die Abtreibung eintreten", fügte er in Anspielung auf das Maputo-Protokoll hinzu.

Das Maputo-Protokoll


Das Maputo-Protokoll zu Frauenrechten war 2003 von der Afrikanischen Union (AU) verabschiedet worden und ergänzt die AU-Charta. Im Artikel 14 werden die Regierungen aufgefordert, medizinische Abtreibungen zu erlauben "in Fällen von sexuellen Übergriffen, Vergewaltigung, Inzest oder wenn die Schwangerschaft die seelische oder körperliche Gesundheit der Mutter oder das Leben der Mutter oder des Fötus bedroht".

Benedikt traf am Freitag in Luanda ein. Er appellierte an die Angolaner, nach fast 30 Jahren Bürgerkrieg den Weg der Versöhnung weiter zu gehen. Konflikte und Spannungen müssten im Dialog gelöst werden.

Gut für die Kirche


Bei seiner Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt säumten zehntausende Angolaner die Straßen und jubelten Benedikt XVI. zu. "Ich bin gekommen, um unseren Papst zu sehen, weil er gut für die Kirche ist und die Kirche gut zu uns ist", sagte die 52-jährige Haushälterin Fatima de Castro. Sie war 14 Stunden unterwegs, um den Papst vor dem Flughafen zu begrüßen.

Angola wird seit rund drei Jahrzehnten von Präsident Jose Eduardos Dos Santos regiert und ist trotz Ölvorräten und reicher Bodenschätze ein bettelarmes Land. Mehr als 60 Prozent der Angolaner, also etwa 8,5 Millionen Menschen, sind katholisch.

(Ag.)

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