Wechsel bei Gas- und Strom kann bis zu 508 Euro bringen

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Das Sparpotenzial ist in Linz am größten. Wirtschaftsminister Mitterlehner fordert zu verstärkten Anbieterwechseln auf, um die Konkurrenz zu fördern.

2014 hätten rund drei Prozent der Haushaltskunden ihren Gaslieferanten gewechselt, ein historisch hoher Wert. Dennoch lassen noch zahlreiche Haushalte viel Geld liegen, kann doch ein Wechsel des Gas- und Stromlieferanten eine Ersparnis von bis zu 508 Euro im Jahr bringen, geht aus dem heute vom Wirtschaftsministerium veröffentlichten Energiepreismonitor hervor. Die Bandbreite des Sparpotenzials beim Wechsel vom regionalen Standardanbieter zum günstigsten Lieferanten liegt demnach je nach Region zwischen 199 Euro in Tirol und 508 Euro in Linz.

"Ein Anbieterwechsel entlastet nicht nur das Haushaltsbudget, sondern verstärkt auch den Wettbewerb am heimischen Energiemarkt. Dieses Potenzial sollte daher noch stärker genutzt werden", so VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner in einer Pressemitteilung.

Gaspreise kaum gesenkt

Für Strom gibt ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr zwischen 642 Euro (Netzgebiet Tirol) und 794 Euro (Netzgebiet Kärnten) aus, geht aus dem Energiepreismonitor hervor. Das Einsparpotenzial beträgt zwischen 87 Euro in Tirol oder Vorarlberg und 198 Euro in Oberösterreich inklusive Netzgebiet Linz.

Die Gasrechnung beträgt für einen Durchschnittshaushalt mit 15.000 kWh Jahresverbrauch zwischen 936 Euro pro Jahr in Vorarlberg und 1.217 Euro pro Jahr im Netzgebiet Klagenfurt. Das Einsparpotenzial beim Wechsel vom Standardanbieter zum günstigsten Anbieter liegt zwischen 110 Euro (Tirol) und 310 Euro (Linz).

Von den fallenden Börsenpreisen für Gas merkten die Privatkunden großer Anbieter derzeit noch wenig, heißt es in "Radio Wien". Die großen Energieanbieter hätten die Preise wenig oder gar nicht gesenkt, so E-Control-Vorstand Walter Boltz. Ein Wechsel zahle sich laut E-Control vor allem im Osten Österreichs aus, Landesenergieversorger wie EVN und Wien Energie hätten langfristige Lieferverträge zu hohen Tarifen abgeschlossen. "Den Unternehmen geht es wirtschaftlich nicht besonders gut. Sie müssen teilweise das Gas aufgrund von Langfristverträgen weiter teurer einkaufen als es auf den Börsen verfügbar ist", so Boltz laut "Radio Wien". Sie würden versuchen, die Mehrkosten auf Kleinkunden abzuwälzen. Im Moment gelinge das bei Kunden, die noch nicht gewechselt hätten. In Wien könnten bis zu 250 Euro eingespart werden.

(APA)

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