Die Niederlande waren in einem Brief über die Gefahren im ostukrainischen Luftraum informiert gewesen. Die Warnung blieb in Den Haag stecken.
Drei Tage vor dem Abschuss des Passagierflugs MH17 in der Ostukraine waren die Niederlande über die Gefahren in diesem Luftraum informiert. Das bestätigte die niederländische Regierung in einem in der Nacht zum Freitag in Den Haag veröffentlichten Brief an das Parlament.
Die Ukraine hatte demnach am 14. Juli westliche Diplomaten, darunter auch einen Niederländer, über den Abschuss einer ukrainischen Frachtmaschine über dem Kampfgebiet am selben Tag informiert. Den Haag hatte dies nach eigenen Angaben nicht an die Fluggesellschaften weitergeleitet. "Aus den Informationen, über die das Kabinett zu dem Zeitpunkt verfügte, wurde nicht der Schluss gezogen, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden mussten."
Niederlande untersuchen Geheimdienste
Knapp sechs Monate nach dem mutmaßlichen Abschuss von Flug MH17 haben die niederländischen Behörden unterdessen eine Untersuchung ihrer eigenen Geheimdienste angestoßen. Der Geheimdienstkontrollausschuss CTIVD soll aufklären, wie der Inlands- und der Militärgeheimdienst die Sicherheit über dem Konfliktgebiet bewerteten und welche Informationen sie an die Luftverkehrsteilnehmer weitergaben.
Die Boeing der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet, die meisten davon waren Niederländer. Die Ukraine hatten ihren Luftraum ab einer Höhe von rund 9750 Meter für sicher erklärt. MH17 flog über dieser Grenze.
(APA/AFP/dpa)