Gutverdiener und Junge werfen häufig Lebensmittel weg

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Eine Mehrheit der Haushalte wirft wenigstens einmal monatlich Brot, Obst oder Gemüse in den Abfalleimer, besagt eine deutsche Studie.

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Freude, sondern auch eine Zeit, in der viel gegessen wird- und auch sicherlich viel im Abfall landet. Nach einer bislang unveröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums schätzen 37 Prozent der befragten Deutschen, dass sie mindestens einmal in der Woche Lebensmittel entsorgen, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ).

Demnach werfen vor allem Jüngere und Bundesbürger mit hohem Einkommen viele Milchprodukte, Obst und Gemüse weg. Durchschnittlich werfen die Deutschen zwei Einkaufswagen Lebensmittel im Jahr in die Mülltonne. Vor allem Brot, Obst und Gemüse landen im Abfalleimer; in erster Linie weil sie schlecht geworden sind. Auch nicht verwertbare Reste oder Produkte, deren Haltbarkeitsdatum erreicht worden ist, wandern häufig in den Abfall. Das Mindesthaltbarkeitsdatum verleitet Menschen, Lebensmittel zu entfernen, obwohl diese noch genießbar sind.

In der EU werden jedes Jahr etwa 75 Kilogramm an Nahrungsmitteln pro Person im Müll beseitigt. Zusammengezählt sind das etwa 37 Millionen Tonnen pro Jahr. Insgesamt werden EU-weit 42 Prozent der Nahrungsabfälle von Haushalten entsorgt, die restlichen 58 Prozent von Herstellern, der Gastronomie und durch den Einzelhandel. Ziel der EU ist es, die Lebensmittelabfälle bis 2020 um 50 Prozent zu verringern.

Der Forsa-Studie zufolge werfen Haushalte mit niedrigerem Einkommen seltener Lebensmittel weg. Ebenso sind Ältere zurückhaltender als Jüngere.  Eine Mehrheit wirft Nahrungsmittel aber auch fort, weil sie nicht schmecken.

>> Artikel in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung"

(red.)

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