GM will Tesla mit preiswertem Elektroauto angreifen

Bloomberg
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Der US-Autobauer soll bei der Autoshow den Chevrolet Bolt mit einer Reichweite von etwa 320 Kilometer ankündigen. Der Wagen soll 2017 auf den Markt kommen.

Die Zahl der Elektroautos hinkt noch weit hinter den Plänen her. Im Jahr 2014 sind in Deutschland gerade einmal 8522 Elektro-Autos neu zugelassen worden, teilte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mit. Die deutsche Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die deutschen Straßen zu bringen. In Österreich waren mit Stand Ende November 2014 gar nur 3238 Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Der relativ hohe Preis wird oft als Argument für diese Zahlen genannt.

Nun könnte Bewegung in den Markt kommen. Der US-Autobauer General Motors will laut einem Zeitungsbericht mit einem relativ günstigen Auto mit reinem Elektroantrieb in den Markt einsteigen. Der Wagen mit dem Namen Chevrolet Bolt solle 200 Meilen (rund 322 Kilometer) mit einer Akku-Ladung zurücklegen können und 2017 auf den Markt kommen, berichtete das "Wall Street Journal". Der "Bolt" soll in direkte Konkurrenz mit dem neuen Tesla Modell 3 treten, der Preis solle bei 30.000 Dollar (rund 25.400 Euro) liegen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Der Prototyp solle am Montag auf der Automesse in Detroit präsentiert werden und den jungen Konkurrenten Tesla angreifen.

Marktführer Tesla

Der Autobauer Tesla aus dem Silicon Valley, der nur Elektroautos produziert, will voraussichtlich auch 2017 seinen Wagen Model 3 für etwa 35.000 Dollar vorstellen. Bisher bedient Tesla mit dem etwa doppelt so teuren Model S den Markt für Oberklassewagen. Das Unternehmen baut aber auch ein Netz von Ladestationen auf.

GM verkauft seit Ende 2010 den Chevrolet Volt, der zwar einen Elektro-Antrieb hat - aber auch einen Verbrennungsmotor. Der Bolt solle rein elektrisch viermal weiter fahren können als der Volt, schrieb das "Wall Street Journal". Die Entwicklung des Bolt sei noch beschlossen worden, als die heutige Konzernlenkerin Mary Barra Produktchefin war. Zugleich ging zuletzt mit gesunkenen Spritpreisen auch die Attraktivität eines Umstiegs auf ein Elektrofahrzeug etwas zurück. Tesla verkaufte bisher über 20.000 Fahrzeuge pro Jahr, hab aber ambitionierte Wachstumsziele.

Auch Audi kündigt E-Auto an

Um Weihnachten hatte Audi einen Angriff auf den amerikanischen Elektrowagen-Pionier Tesla angekündigt. Man wolle mit eigenen Modellen punkten, so Audi-Chef Rupert Stadler damals gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Bis 2018 wollen wir zwei rein elektrisch angetriebene Serienautos auf den Markt bringen", sagte Stadler. Es handele sich um ein Sportmodell sowie einen sportlichen Geländewagen.

Letzterer werde eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben, bevor er aufgeladen werden müsse. "Elektroautos mit 150 Kilometer Reichweite werden am Markt nur begrenzten Erfolg haben", so der Chef der Volkswagen -Tochter. "400 bis 450 Kilometer sind Pflicht."

Eine Ausnahme gibt es am lahmen Markt für Elektroautos doch: Norwegen. Dort machen sie bereits zwölf Prozent aller Neuzulassungen aus – zeitweise zählten Elektroautos zu den meistverkauften Fahrzeugen. Die Autos werden in Norwegen massiv gefördert, unter anderem durch eine Befreiung von hohen Kfz-Abgaben sowie von der Innenstadt-Maut.

>> Artikel im "Wall Street Journal"

(APA/dpa)

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