"Billigere AUA-Tankrechnung" kommt kaum bei Kunden an

APA/HERBERT NEUBAUER
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Die durchschnittlichen Ticketpreise der AUA sind 2014 zwar leicht zurückgegangen. An weiter fallende Preise glaubt man trotz des tiefen Ölpreises nicht.

Die Tankrechnung der Austrian Airlines (AUA) ist zwar durch den Ölpreisverfall nach eigenen Angaben "spürbar billiger geworden", so Sprecher Peter Thier am Montag. Allerdings nicht so viel billiger, wie für Autofahrer an der Zapfsäule. "Das liegt daran, dass wir uns gegen Preisschwankungen absichern", sagte Thier. Für die Kunden sei das Fliegen mit der AUA aber 2014 bereits billiger geworden.

Europaflüge sind demnach 2014 im Schnitt um etwa drei Prozent günstiger, bei USA- und Asienflügen sind die durchschnittlichen Ticketpreise im Jahresvergleich um fünf Prozent gefallen, rechnete der AUA-Sprecher vor. Am günstigsten fliegt noch immer der, der beim Datum flexibel ist, ultragünstige Lockangeboten sind aber seltener geworden.

Steigender Dollar bremst Preise

Dennoch sieht Thier grundsätzlich keine weiter fallenden Ticketpreise. "Wir glauben aber nicht, dass Tickets noch billiger werden, weil wir auch Gegenläufer zum gesunkenen Ölpreis sehen." oder anders formuliert: "Die Preise für Flugtickets werden weniger steigen als erwartet". Der niedrige Ölpreis komme in Europa nicht so stark an, weil der US-Dollar - die Währung in der Öl abgerechnet wird - gegenüber dem Euro zulegt hat.

Die AUA-Mutter Lufthansa erwartet für 2015 deutlich niedrigere Treibstoffkosten. Der Konzern rechne 2015 nach Absicherungsgeschäften gegen Ölpreisschwankungen (Hedging) mit Treibstoffkosten von 5,8 (Vorjahr: 6,7) Mrd. Euro, teilte Lufthansa am Montag in einer Präsentation mit. "Hedging" bedeutet, dass die Airlines von steigenden Ölpreisen weniger stark betroffen sind, bei sinkenden Ölpreisen aber auch weniger stark profitieren.

Den Hedging-Grad wolle die größte deutsche Fluggesellschaft auf 73 (2014: 79) Prozent senken. Für das laufende Jahr rechnet Lufthansa mit einem operativen Ergebnis, das "signifikant" über dem Vorjahreswert liegen dürfte. Hauptantrieb dafür dürften die niedrigeren Treibstoffkosten infolge des stark gefallenen Ölpreises sein.

Sechs Prozent weniger Flüge

2014 hat die AUA um sechs Prozent weniger Flüge durchgeführt. Die Zahl der Starts betrug knapp 127.000, geht aus den am Montag veröffentlichten Verkehrszahlen des Konzerns hervor. Auch die Passagierzahlen waren rückläufig. In Summe stiegen an die 11,2 Millionen Fluggäste in die Flieger mit der rot-weiß-roten Heckflosse, ein Minus von 1,1 Prozent gegenüber 2013.

Zu den rückläufigen Passagierzahlen hat auch der Dezember beigetragen. Im letzten Jahresmonat stand bei den Fluggastzahlen ein Minus von 7,6 Prozent, darüber hinaus wurden im letzten Monat des Jahres um 8,8 Prozent weniger Flüge durchgeführt.

(APA)

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