Russische Touristen: Dramatischer Einbruch über Feiertage

THEMENBILD: WINTERSPORT / SKIFAHREN / BERGE
THEMENBILD: WINTERSPORT / SKIFAHREN / BERGEAPA/BARBARA GINDL
  • Drucken

Russische Touristen bleiben im Winter heuer lieber zu Hause. Die Buchungen für die Feiertage sind um bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Vom Rückgang besonders betroffen sind Lettland, Estland und Litauen.

Traditionellerweise fahren die Russen um den siebten Jänner, dem orthodoxen Weihnachten, auf Urlaub. Die Mittelschicht fährt gerne nach Ägypten und in die Türkei, die Reichen zum Skifahren nach Österreich und in die Schweiz. In Österreich wird es für die Wintermonate ein Minus bei den Übernachtungen geben. Das vorläufige Ergebnis für den November laut Statistik Austria zeigt einen Rückgang von zehn Prozent.

Insgesamt seien die Auslandsbuchungen der Russen über die Weihnachtsfeiertage um bis zu 70 Prozent zurückgegangen, heißt es vom russischen Tourismusverband. Die Gründe sind der schwache Rubel und die Ukraine Krise, die schon im Jahr 2013 viele Russen bewegt hat, zu Hause zu bleiben. Vor allem die europäischen Destinationen werden im Moment nicht bereist. Die Russen bleiben lieber zu Hause und fahren auf ihre Datschen. Zum Skifahren geht es heuer eher nach Sotschi, als in die Alpen.

Starke Einbrüche bei Übernachtungen im Baltikum

Besonders leidet das Baltikum unter dem schwachen Rubel und dem damit verbundenen Ausbleiben der russischen Touristen. Lettland, Estland und Litauen sind schon seit der UdSSR beliebte Tourismusziele und nach wie vor sind die Russen die wichtigsten Gäste. In Litauen sind die Buchungen für die traditionellen Weihnachtsferien deutlich zurückgegangen. Auch insgesamt ist das Jahr nicht gut verlaufen: Der litauische Hotel- und Gaststättenverband schätzt den Rückgang der russischen Touristen seit dem Frühling 2014 auf 30 Prozent. Auch der estnische Tourismusverband prognostiziert einen Einbruch bei den Buchungen aus Russland von 20 bis 30 Prozent im Jahr 2014.

(apa/mlm)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Tourismus: Wenn der Russe zu Hause bleibt

Nach einem Jahrzehnt stetigen Anstiegs russischer Touristen kehrt sich heuer der Trend um. Die Rubel-Abwertung macht Auslandsreisen zu teuer, und der Patriotismus wirkt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.