Prückel-Rauswurf: FPÖ gegen "Zungenpritschler" im Café

APA/HERBERT NEUBAUER
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Die Wiener FPÖ stellt sich nach dem Rauswurf eines lesbischen Paares hinter das Wiener Café Prückel. Bereits 6700 Facebook-User haben für die Kuss-Demo am Freitag zugesagt.

Nach dem Rauswurf eines sich küssenden lesbischen Paares aus dem Wiener Traditionscafé "Prückel" bezieht nun auch die Wiener FPÖ Stellung. In einer - teils im Dialekt gehaltenen - Presseaussendung unter dem Motto "Wir sind Prückel" wettert FPÖ-Planungssprecher Toni Mahdalik gegen die Aufregung um den Vorfall. Die "Hetze gegen den Traditionsbetrieb" müsse gestoppt werden.

"Wird wohl ka Zwickerbusserl g'wesn sein, sondern a solider Zungenpritschler", lässt sich Mahdalik in Bezug auf den Kuss, der den Rauswurf des Paares provoziert haben soll, zitieren. Niemand wolle "herumschmusende Pärchen, gleich in welcher geschlechtlichen Konstellation, im Kaffeehaus sehen".

Besagter Vorfall soll sich - wie berichtet - am Abend des 6. Jänner ereignet haben. Nach Angaben einer Aktivistin der "Achse kritischer SchülerInnen Wien" (aks) habe ein Kellner das Paar zunächst abschätzig behandelt. Die Eigentümerin des Lokals habe zudem erklärt, die "Zurschaustellung der Andersartigkeit" der Frauen gehöre nicht in ein traditionelles Wiener Kaffeehaus, sondern in ein Puff.

Widerstand hat sich auch auf Facebook formiert. Mehr als 6700 User haben (Stand Mittwochnachmittag) für eine Solidaritätskundgebung unter dem Titel "Küssen im Prückel" am kommenden Freitag zugesagt.

Auch international schlägt der Vorfall Wellen: Zahlreiche Medien wie etwa "Die Süddeutsche Zeitung", "Die Frankfurter Allgemeine Zeitung", "20 Minuten" oder "Der Spiegel" berichteten in ihren Onlineausgaben über den Rauswurf.

(Red./APA)

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